Warum Großeltern Kindern gut tun

So sehen sie ihre Handlungsspielräume innerhalb dieser und lernen, an welchen Stellen sie etwas beeinflussen können und welche Dinge sie akzeptieren müssen. Kinder, die die Geschichte ihrer Großeltern kennen, werden angeblich auch weniger wahrscheinlich zu Narzissten. Sie verstehen, dass sie nicht der Mittelpunkt der Welt sind, sondern jeder sein eigenes Päckchen zu tragen hat.

Moralischer Kompass

“Alter Sack”, “die Oma hat doch keine Ahnung” … Oft leiden alte Menschen an Formen der Altersdiskriminierung. Kinder übernehmen Stereotype über alte Menschen besonders oft dann, wenn sie selten oder nie mit diesen in Kontakt getreten sind. Das heißt im Umkehrschluss: Wachsen sie in engem Kontakt zu ihren Großeltern auf, gewinnen sie auch in moralischer Hinsicht. Denn sie lernen, ältere Menschen besser zu verstehen und entwickeln so Verständnis für andere Sichtweisen, die sie sonst schwer nachvollziehen könnten. Das kann auch Auswirkungen auf andere Formen der Diskriminierung haben.

Schutz vor Depressionen

Von einem engen Kontakt profitieren sogar beide Seiten: Das Boston College stellte fest, dass sowohl Großeltern als auch erwachsen gewordene Enkelkinder weniger anfällig für Depressionen sind. Während die Enkelkinder von der Lebenserfahrung ihrer Großeltern profitieren, lernen diese von den Jüngeren immer wieder Neues kennen. So fühlen sich die Älteren weniger abgehängt von den Veränderungen der Gegenwart. Die Jüngeren bauen wiederum ein Fundament an unterschiedlichen Verarbeitungsstrategien auf, mit deren Hilfe sie in Problemsituationen besser reagieren können.

Eine Beziehung, von der alle etwas haben!

Wer Nachwuchs bekommen hat und seine eigenen Eltern in der unmittelbaren Nachbarschaft hat, genießt also nicht nur die Vorzüge eines kostenfreien Babysitters, der, wenn möglich, auch mal spontan einspringen kann. Die Kinder profitieren auch in ihrer Persönlichkeitsentwicklung: Sie lernen mit Problemsituationen umzugehen, werden psychisch stabiler und entwickeln einen moralischen Kompass.

Und auch für die Großeltern lohnt sich der enge Kontakt zu ihren Enkeln. Das schlägt sich sogar in ihrer Lebenserwartung nieder. Können sie die Kindeskinder beim Aufwachsen begleiten, werden sie im Schnitt deutlich älter: Ganze fünf Jahre leben Großeltern länger, die ihre Enkelkinder in der Nähe haben und einen engen Kontakt zu ihnen pflegen. Regelmäßiges Babysitten ikann zwar stressig sein, bringt allerdings auch gesundheitliche Vorteile, denn Enkel tun den Großeltern gut.


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