Zehn Jahre ohne dich

Ein betrunkener Autofahrer hat sie ihres Glücks beraubt. Zehn Jahre später spürt unsere anonyme Autorin den Verlust immer noch so schmerzhaft wie an jenem Tag, an dem das Schreckliche geschah

Heute ist es soweit, heute jährt sich dein Todestag zum zehnten Mal. Heute vor zehn Jahren sagte ich dir nicht das Übliche und war sauer auf dich … es tut mir leid. Heute vor zehn Jahren, du warst bei mir, wie so viele Abende zuvor. In unseren 18 Monaten Beziehung war ich glücklich. Du warst und bist meine erste große Liebe.

An diesem Abend sprachen wir über unsere Zukunft, wir waren uns so sicher, dass wir uns bereits einen Termin beim Standesamt geholt hatten und ich fieberte auf den Mai hin. Den Monat, in dem wir uns das Ja-Wort geben wollten. Doch dazu sollte es nie kommen.

Wir waren beide gerade 18 und sicher, uns könne nichts mehr trennen. Doch an diesem Abend stritten wir, wieder waren wir uns nicht einig. Ich wollte eine kleine und bescheidene Hochzeit, engster Freundes- und Familienkreis. Deine Vorstellungen erinnerten eher an ein Riesen-Event, 300 Leute mindestens.

Nach einer halben Stunde Streit und Tränen sagtest du, dass es heute nichts mehr bringen würde, darüber zu sprechen und dass du nach Hause gehst. Ich war so sauer auf dich, dass ich dir sogar noch mein Kuschelschwein hinterherwarf, bevor ich es wieder fest an mich drückte. Irgendwann schlief ich ein, ich wusste, du würdest dich erst am Morgen wieder melden.

Doch am nächsten Morgen keine Nachricht, kein Anruf. Ich setzte mich in dein Auto und fuhr los. Du warst am Abend gelaufen, denn wenn du getrunken hattest, fuhrst du nicht mehr, sehr vorbildlich. Ich kam bei dir an und klingelte … nichts passierte. Ich kramte in meiner Tasche nach dem Zweitschlüssel zu deiner Wohnung. Vielleicht warst du noch mit Kollegen einen trinken gegangen und lagst noch betrunken im Bett … Ja, diese Gedanken hatte ich damals.

Ich ging in die Wohnung. Dein Bett war unberührt … und ich sauer. Wenn wir gestritten haben, bist du oft zu deiner besten Freundin und ich habe sie gehasst. Ich war richtig eifersüchtig und neidisch auf eure Verbindung zueinander. Eure Eltern kannten sich ewig und deine Eltern mochten mich nicht, sie aber schon. Mittlerweile weiß ich, dass es unnötig und vollkommen übertrieben war.


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