Und plötzlich bist du wirklich weg

Ich habe gekämpft. Gekämpft um dich, warst du doch alles, was ich wollte. Ich hörte wochenlang nichts mehr von dir. Auf keine meiner Nachrichten und Anrufe hast du reagiert. Bis heute weiß ich manchmal nicht, wie ich die Tage eigentlich überlebt habe. Aber ich wusste, wir waren etwas Besonderes und unsere Anziehungskraft groß genug. Also kämpfte ich weiter. Irgendwann hast du mir dann geschrieben. Dass es dir nicht gut geht, dass du mit allem nicht klar kommst und dass du Angst hast. Angst vor neuen Verletzungen, Angst vor einer neuen Beziehung, Angst vor der Zukunft.

Ich konnte all das nicht verstehen, war es doch dein Wunsch gewesen dich zu trennen, wegen mir. So ging es weiter, wir hatten zwar Kontakt, aber du warst anders, kalt und unfassbar weit weg. Sehen konntest du mich nicht, da du noch nicht bereit warst. So machte ich deine schlechten Tage mit, Woche für Woche. Und jeden Tag brach ich ein Stück mehr. Litt ich doch sehr unter dem Menschen, der du geworden warst. Ich konnte nicht mehr, war am Ende meiner Kräfte. Also brach in den Kontakt zu dir ab und mir damit das Herz. Ich ging wochenlang durch die Hölle, weinte und war am Ende meiner Kräfte.

Warst du doch der erste Mann seit langer Zeit, dem ich mein Herz wirklich anvertraut hatte. Du bist nicht wie die Arschlöcher, die ich vor dir hatte, das hast du immer gesagt. Du hast gesagt, du würdest mich nie verletzen. Und da saß ich nun allein und verletzt, aber liebte dich immer noch. So vergingen die Wochen, ohne Nachricht oder Kontakt zu dir. Und eines Tages standst du plötzlich vor mir.

Ich weiß bis heute nicht, ob es wirklich Zufall war. Dein Blick und all die Stärke, die ich gegen dich in den letzten Wochen aufgebaut hatte, fiel wie ein Kartenhaus zusammen. Da warst du auf einmal wieder. Und von diesem Tag an auch wieder in meinem Leben. Wir fingen wieder an zu schreiben und auch uns zu treffen. Es war komisch. Hattest Du dich doch sehr verändert. Du warst kalt, gefühlslos und distanziert. Aber ich liebte dich immer noch, also hielt ich durch. Wir verbrachten viel Zeit miteinander und schliefen auch wieder miteinander. Das Gefühl, wenn wir zusammen waren, war immer noch magisch. Doch die Zeit dazwischen war höllisch.

Du warst einfach nicht mehr der Mann, der du mal warst. Du konntest keine Gefühle mehr zeigen oder zulassen. Hattest dich verändert. Du konntest mich nicht in dein Leben lassen. Ich spürte das und es tat sehr weh. War ich doch die Frau, für die du dich getrennt hattest. Und jetzt findest du keine Nähe mehr zu mir, keine lieben Worte, nichts mehr war da. Du hast dir Mühe gegeben, das habe ich gemerkt, aber deine Vergangenheit war immer noch zu präsent und nicht verarbeitet.


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