Eine Beziehung, die keine war

Er war der Mann, mit dem sie sich alles hätte vorstellen können. Nur: Er konnte sich nicht entscheiden. Schließlich machte sie das. Doch kann sie mit den Konsequenzen leben?

Es ist eine Geschichte, die ich niemals in meinem Leben vergessen werde. Vor vier Jahren lernten wir uns kennen. Wir waren beide frisch getrennt und taten uns einfach gut. Aus diesem Kennenlernen entwickelte sich eine Freundschaft zwischen uns, die ich zuvor noch nie so empfunden habe. Du warst in Phasen meines Lebens für mich da, in denen ich nicht mehr wusste, wie es weitergehen kann und ob ich die Kraft dazu habe, meine Vergangenheit zu bewältigen. Doch ich war stark genug und du warst dabei ein ausschlaggebender Punkt.

Aus unserer Freundschaft entwickelte sich eine Art von Beziehung, die wohl kein Außenstehender nachvollziehen konnte, denn wir waren weder ein Paar, noch einfach nur Freunde. Wir waren einfach wir. Mehrere Male standen wir vor großen Herausforderungen und wussten nicht mehr, ob wir sie gemeinsam bewältigen können, doch egal was war, wir kamen immer wieder zusammen, weil wir wussten, was wir an uns hatten.

Ich habe viele Rückschläge erlitten, weil du deine Freiheit mit anderen Frauen ausgelebt hast – nicht nur einmal. Ich habe meine Augen davor verschlossen, mir immer wieder selbst wehgetan, um dich nicht vor die Wahl zu stellen, bei der du dich vielleicht gegen mich entschieden hättest. Du hattest mittlerweile einen Raum in meinem Leben eingenommen, den ich ohne dich nicht mehr zu füllen gewusst hätte – und dann nehme ich doch lieber den Teil, den du mir gibst, als gar nichts, oder!?

Nein, das war die falsche Wahl! Ich merkte mehr und mehr, dass es mir wehtut, ich mir den Kopf darüber zerbrach, was du machtest, wenn du weder bei der Arbeit, noch beim Fitness, noch beim Fußball und auch nicht zuhause warst. Ich fing an, dich zu kontrollieren, checkte wann du zuletzt online warst, mit wem du neuerdings bei Facebook befreundet warst, welches Bild dir gefiel … Wenn ich mich dabei erwischte, erschrak ich, weil das eigentlich nie meine Art war. Obwohl die Zeichen klar waren, wollte ich es nicht zulassen, mich zu öffnen und mir meine Gefühle einzugestehen und noch verletzlicher zu werden.


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