Okay, es ist wirklich okay, dass wir uns trennen. Aber diese Notiz hatte dich keine fünf Sekunden deines Lebens gekostet. Mit knapp fünf Sekunden hast du eine Beziehung, die fünf Jahre deines Lebens beansprucht hat, beendet. Du hättest mir genauso gut eine Nachricht per WhatsApp schreiben können.
Versteh mich nicht falsch, ich sehe das Ganze nicht anders. Es ging so nicht weiter, keine Frage. Ich hätte nicht mehr um dich gekämpft oder versucht, dich umzustimmen. Ich hätte es akzeptiert, dir wahrscheinlich sogar Zuspruch gegeben. Ich finde nur, dass ein Mensch, der dich fünf Jahre lang fast jeden Tag begleitet hat, mit dem du dir eine Wohnung teilst, ein Bett teilst, mehr verdient hat als diese fünf Sekunden. Ich will dir gar nicht vorwerfen, dass du feige oder egoistisch bist. Keineswegs. Aber ein kurzes persönliches Gespräch, vielleicht auch eine Aussprache, wärst du mir schuldig gewesen. Wären wir uns schuldig gewesen.
Es hätte dem Ganzen ein besseres Ende gegeben. Wir hätten mit einem besseren Gefühl auseinandergehen können. Wir hatten wirklich auch schöne Zeiten zusammen, aber die sind jetzt wie ausradiert. Wenn ich an dich denke, denke ich immer nur an diesen verdammten Zettel. An deine grauenhafte Handschrift. An die Tatsache, dass es dir sogar zu mühsam war, ein leeres Blatt Papier zu suchen.
Im Endeffekt hattest du den Mut, zu gehen. Aber der Mut, das Ganze auf eine faire Art und Weise durchzuziehen, hat dir gefehlt.
Sorry, dass ich dir das Ganze nicht persönlich sage, aber das kann ich jetzt nicht mehr. Nicht weil mir der Mut fehlt, sondern weil ich meine Energie lieber wichtigeren Dingen widme.
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Anna Zimt
Redaktion
Eric Hegmann