Du warst meine Leidenschaft

In der Zeit lerntest du eine Andere kennen. Das fand ich heraus als ich dein Handy in die Finger bekam. Mein Leben war ein winziger Scherbenhaufen. Kurz darauf hatte ich eine Fehlgeburt. Es war schlimm, wirklich schlimm, aber du bist mir keine Minute von der Seite gewichen, hast dich um mich gekümmert und warst da für mich. Das hat uns wieder einander näher gebracht – zumindest dachte ich das.

Wir verbrachten wieder mehr Zeit miteinander, trotzdem gab es da noch diese andere Frau, das wusste ich, aber es war egal. Das wichtigste war, dass du bei mir warst. Du hast dich aufgeteilt zwischen ihr und mir und ich habe es hingenommen, damit ich dich nicht ganz verliere. Es hat mich innerlich nach und nach zerfressen, es hat mich ganz langsam, aber ganz sicher zerstört.

Mir ging es noch nie so schlecht, aber ganz ohne dich leben? Dazu war ich noch nicht bereit und zu dem Zeitpunkt war ich mir sicher, du würdest schon merken, dass du zu mir gehörst. Denn ganz verlassen hast du mich ja nie. Ich habe Nachrichten gelesen die du ihr geschrieben hast, in denen du ihr gesagt hast, dass du sie liebst. Ich glaube, dass war der schlimmste Moment meines Lebens. Jedenfalls bis zu diesem Zeitpunkt.

Du fingst an dich zu verändern, mich wieder schlechter zu behandeln. Es war ein ewiges Auf und Ab und ich wusste nicht, ob ich da jemals wieder rauskommen würde. Dann kam der entscheidende Tag. Eine Nachricht von ihr. Wir telefonierten stundenlang und ich erfuhr, dass es ernst zwischen euch war. Ich weiß nicht mehr, wer mehr geschockt war damals: sie oder ich?

Ich werde diesen Tag niemals vergessen, niemals. Ich hörte ihre Stimme, sah ihre Bilder und ich wusste, sie war für dich das, was du für mich warst und ich niemals für dich sein werde. An diesem Tag kam ich von der Arbeit nach Hause und deine Sachen waren weg.

Es war alles weg und du hast mir nur meinen Hausschlüssel da gelassen. Ich wusste, es ist vorbei. Deinen Handy-Anschluss gab es nicht mehr. Ohne ein Wort, ohne eine Verabschiedung, ohne eine Erklärung bist du gegangen. Du warst weg einfach weg und hast mich mit Tausend Fragen und dem Kummer einfach zurückgelassen.


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