Du bist mein bester Freund

beziehungsweise-Leserin Yasmine zweifelt an ihren Gefühlen für ihren besten Freund. Ist da vielleicht mehr zwischen ihnen? Wo endet Freundschaft, wo beginnt Liebe? Lässt sich das überhaupt so genau trennen?

Schon lange weiß ich’s und zu lange trage ich diese Last in meinem Herzen. Ich kann diesen Berg aus Gefühlen nicht überwinden und zu dir zu stehen. Und dir sagen, was ich für dich empfinde und wie oft ich an dich denke! Jeden Tag.

Wir kennen uns seit Jugendtagen und ja, wir waren einmal ein Paar. Um es genau zu sagen, du warst mein erster fester Freund, auch wenn es nur wenige Monate anhielt. Wir sind immer noch Freunde, bis heute 20 Jahre später, und dafür bin ich sehr dankbar, weil du einer der wenigen Menschen bist, die mich so respektieren wie ich bin.

Wir wohnen nur einen Katzensprung voneinander entfernt und bekommen es aufgrund unterschiedlicher Schichtdienste nicht hin, uns regelmäßig zu sehen, was ich sehr bedauere. Manchmal habe ich in meinen Tagträume den Wunsch, mit dir zusammen zu wohnen, nur damit wir uns einfach öfter sehen können: abends gemeinsam mit einer Flasche Wein auf der Couch einschlafen und morgens an unserem freien Tag gemeinsam frühstücken.

Wir treffen uns meist außerhalb. Draußen in der anonymen Masse, um nicht ein Wir sein zu müssen. Wir sind dann einfach du und ich, in unserer Lieblingsbar auf ein Bier oder auch einen Tee. Deine Anwesenheit beruhigt meine Seele und dabei schenkst du mir ganz unauffällig diese Geborgenheit und Sicherheit.

Wenn wir uns treffen, fühlt es sich wie eine kleine, galaktische Explosion an, wie Sterne, die es nicht mehr abwarten können, endlich miteinander zu verschmelzen. Höchst dramatisch beschreibe ich unser Treffen, aber genau so fühlt es sich an!

Du bist mein bester Freund. Du bist mein gutes Gewissen, mein Vorbild im Umgang mit deinem Leben und dem Leben anderer und der Moral, ein besserer Mensch zu werden.


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