„Zueinander finden – Wege zu einer befreiten Partnerschaft“ – Ein Buchtipp

In ihrem neuen Buch „Zueinander finden – Wege zu einer befreiten Partnerschaft“ beschäftigen sich die beiden langjährigen Beziehungsexperten Astrid Leila Bust und Børn Thorsten Leimbach ausführlich mit fundamentalen Fragen der Partnerschaft: Wie halten Liebesbeziehungen dauerhaft? Warum leben sich Paare auseinander? Wie finden sie wieder zueinander? Ein Buchauszug.

Wertschätzung des anderen Geschlechts

Auch wenn es zwischen Männern und Frauen eine große Anziehung gibt und sie sich in Liebesbeziehungen und Partnerschaften zusammenfinden, achten und ehren sie einander oft nicht. Viele glauben zwar, ihren Partner aufrichtig zu lieben, doch auf einer tieferen unbewussten Ebene verbergen sich oftmals Geringschätzung und Ablehnung des anderen, die dann im Laufe der Jahre zutage treten. Die meisten sind sich dessen jedoch nicht bewusst – sie meinen, sie hätten gute Gründe, wenn sie sich vom Partner zurückziehen, ihn kritisieren, respektlos behandeln oder ihn manipulieren. Doch die unter diesem Verhalten liegende Abwertung des anderen ist häufig bereits über Generationen verankert und weitergegeben worden. So haben sowohl Frauen als auch Männer schon in der Kinderstube erlebt, wie zum Beispiel der Vater emotional oder körperlich abwesend war oder sich desinteressiert an der Familie gezeigt hat. Oder aber sie fingen den vorwurfsvollen und verachtenden Blick der Mutter gegenüber ihrem Mann auf. Manche Mädchen sind von klein auf ohne die Anwesenheit eines Vaters aufgewachsen und haben früh gelernt, dass es im Leben auch ohne einen Mann geht. Viele vermissten schmerzlich einen respektvollen, herzlichen und offenen Kontakt zwischen Mutter und Vater. Manche haben ihre Eltern kaum zärtlich und körperlich zugewandt erlebt.

Auch wenn wir uns alle geschworen haben, es anders zu machen als die Eltern, müssen die meisten doch irgendwann feststellen, dass auch sie ihr Erbe in sich tragen – ob sie das gut finden oder nicht. Um möglichen geringschätzenden Überzeugungen auf die Schliche zu kommen, hilft es, einmal alles aufzuschreiben, was Sie über das andere Geschlecht denken. Notieren Sie Ihre Stichworte spontan, ohne lange darüber nachzudenken und ohne sich selbst kritisch zu beobachten. Meist kommen dann die unbewussten Überzeugungen zutage, die nicht „politisch korrekt“ sind und die man sich deshalb auch nicht gern eingesteht. Dennoch ist es genau das, was man insgeheim über das andere Geschlecht denkt und ins Unbewusste verdrängt hat. Dabei beeinflussen gerade die unbewussten Überzeugungen intensiv und meist in destruktiver Weise die Beziehungen.


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