Ich kann dir deine Angst nicht nehmen

Ich ging. Kurze Zeit später kam eine Nachricht von ihr: „Ich habe gesehen, dass du mir die Schlüssel hingelegt hast. Ich gehe davon aus, dass es endgültig ist.“ Was ich antwortete, fiel mir schwer, denn ich liebte diese Frau wie keine andere zuvor: „Davon kannst du ausgehen. So lasse ich mich nicht behandeln.“

Die Zeit danach: Es ging mir unendlich schlecht. Ich schrieb ihr noch einen Brief, den ich zu ihren Sachen legte, als ich sie zurückbrachte. Keine Antwort. Ihren Eltern schrieb ich eine Postkarte, um mich zu verabschieden. Denn es schien mir angebracht. Schließlich mochte ich sie und konnte mich nicht verabschieden. Dann plötzlich wieder eine Nachricht: Sie habe jemanden kennengelernt und dass meine Postkarte unangebracht wäre. Wenn ein Herz brechen kann, das schon gebrochen wurde, dann in diesem Moment. Dann Funkstille.

Acht Wochen später, im Sommer, schrieb sie mir plötzlich wieder. Jede Woche eine Nachricht über WhatsApp. Mein Herz raste und es flackerte all die Liebe neu auf, die ich schon tief in mir verschlossen hatte. Kam jetzt das ersehnte Happy End? Eine Entschuldigung? Eine Erklärung? Ich hätte ihr verziehen. Ich hätte ihr alles verziehen. Sonst wäre es nicht die Frau gewesen, mit der ich damals den Rest meines Lebens hätte verbringen wollen. Im Gegenteil. Auf all meine Fragen kam nie eine Antwort. Auf jede ihrer Nachrichten fragte ich sie, was sie wollte? Keine Antwort. Und wieder wurden Sekunden zu Jahren. Jede Nachricht, die ich bekam, hätte von ihr sein können. Ich starrte 24 Stunden am Tag auf mein Handy. Nichts! Auch nicht an meinem Geburtstag. Das hat mich in der Zeit danach am meisten verletzt. An meinem Geburtstag nichts von ihr zu hören. Jetzt war ich ganz unten, in den Abgründen des Liebeskummers angelangt.


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