Dieses eine Gesicht

Das alles ist nun fast drei Monate her. Dieses Treffen gab es nie. Immer wieder fandest du Ausreden, wieso es wieder nicht klappt. Ich versuchte alles. Zeigte Verständnis, machte mich rar, lenkte mich ab. Löschte deine Nummer und versuchte, ohne einen ausgesprochenen Abschied mit dir und uns abzuschließen und wieder nach vorne zu blicken. Du hast dich jedoch immer wieder bei mir gemeldet und mich nicht losgelassen. Wolltest wissen, wie es mir geht und sagtest, dass du gerne für mich da sein würdest, ich solle mich nur melden. Von dem versprochenen Treffen, bei dem es um uns und unsere Zukunft gehen sollte, hörte ich jedoch kein Wort. Immer wieder sagte ich, dass du aufhören sollst, mir zu schreiben, wenn du mich nicht sehen willst. Dass wir auf der Stelle treten und langsam mal ein Schritt nach vorne kommen sollte – und wenn es ein Abschied ist. Doch du gingst nicht darauf ein. Bis ich irgendwann nicht mehr konnte, mir ein Herz fasste und dir sagte, wir sollten nie mehr voneinander hören. Danke für die gemeinsame Zeit und alles Gute. Deine Reaktion: keine. Bis heute.

Von 0 auf 100, von 100 auf 0. Erneut ist genau das geschehen, wovor ich so Angst hatte. Ich kann das alles nicht begreifen. Auch nicht, während ich unsere Geschichte hier niederschreibe. Du gingst mir unter die Haut. Du warst mein Mehr. Doch ich war scheinbar nicht einmal dein Genug. Was war ich für dich? Wie konntest du so intensiv mit mir umgehen, nur um dann ohne ein Wort des Abschieds wieder zu gehen? Wie konntest du mir wochenlang immer wieder schreiben in dem Bewusstsein, dass ich mich in dich verliebt und auf ein Treffen gehofft habe, dass es von deiner Seite aus scheinbar nicht mehr geben sollte? In dem Bewusstsein, welch schwere Zeit ich gerade durchmache und dass ich noch mehr Drama gerade nicht gebrauchen kann? Dass ich eigentlich einen Menschen benötigt hätte, der stabil an meiner Seite ist, in guten wie in schlechten Zeiten? Wie soll ich erneut wieder jemandem vertrauen, der all diese Dinge zu mir sagt und scheinbar so viel Gefühl gibt?

Manchmal wünsche ich mir, dass wir uns durch Zufall auf der Straße begegnen. Dass du merkst, was du verloren hast und dass ich dir fehle. Dass die alte Faszination wieder aufflammt. Doch dann weiß ich, dass du das alles nicht wert bist. Dass deine Reaktion ein klares Nein gegen uns war. Und dass ich dich endlich hinter mir lassen muss. Ich versuche den Schmerz und die Enttäuschung nicht zu nah an mich heranzulassen. Möchte nicht, dass mich unser Kapitel nachhaltig zu sehr prägt und Einfluss auf meine zukünftigen Begegnungen nimmt. Denn irgendwann wird er kommen, der Mensch, der verspricht, zu bleiben und dieses Versprechen auch einhält. Ich möchte daran glauben, so schwer es mir gerade auch fällt.

Sie möchten uns Ihre Erlebnisse erzählen? Wir freuen uns darauf und veröffentlichen vielleicht als nächstes Ihre Love Story. Hier können Sie uns Ihre Liebesgeschichte senden.

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