War es doch nur eine Affäre?

Plötzlich und unerwartet trat dieser Mann in ihr Leben und sie spürten, sie waren füreinander bestimmt. Doch sie waren beide bereits vergeben. Unsere anonyme Autorin über ihre unmögliche Liebe, die vielleicht doch nur eine Affäre war

Wir lernten uns letzten Sommer über Freunde kennen. Ich saß am Tisch und er kam dazu mit seiner Frau. Es dauerte nicht lange, dann trafen sich unsere Blicke. Es war ein magischer Moment. In diesem Augenblick passierte etwas zwischen uns. Er konnte seinen Blick nicht mehr von mir lassen. Wir lachten zusammen, hatten sehr viel Spaß. Unsere gemeinsamen Freunde und unsere Partner rückten völlig in den Hintergrund.

Die Zeit verging wie im Flug, beim Gehen hat er den ersten Annäherungsversuch gestartet. Ich wusste gar nicht so recht, wie mir geschah. Wir beschlossen, den Abend bei unseren Freunden ausklingen zulassen. Also zogen wir zu sechst los. Dort angekommen, standen wir nun, er strahlte mich mit seinen blauen Augen an und sagte: „Mäuschen, drück mich mal!“ Ich schaute nur, ob mein Mann oder seine Frau uns sahen. Niemand achtete auf uns, also drückte ich ihn. Ich dachte nur, oh mein Gott, was passiert hier gerade. Ich war doch glücklich verheiratet, nein, das darf nicht sein.

Der Abend neigte sich dem Ende entgegen und wir verabschiedeten uns. Ich war völlig durcheinander, ich musste ihn wiedersehen. Da wir unsere Nummern nicht austauschten, dachte ich nur: Okay, es war ein Flirt, nimm es mit und genieße es. Die Zeit verging und ich ertappte mich, wie er immer wieder durch meine Gedanken schwirrte. Ich wollte aber auch meine Freundin nicht nach seiner Nummer fragen. Denn meine Bedenken, wie sie darüber denken würde, machten mir Sorgen.

Fünf Wochen später fand ein Dorffest bei uns statt. Ich hatte schon gar nicht mehr an ihn gedacht. Dann sah ich seine Frau und dachte mir: Mist, dann ist er nicht weit. Ich hatte den Gedanken noch nicht beendet, da stand er vor mir. Schaute mich wieder an, mit seinen großen blauen Augen und strahlte über sein ganzes Gesicht. Eh’ ich mich versah, drückte er mich fest an sich. Er nahm meine Hand und sagte: Komm, wir gehen tanzen. Okay, tanzen wir also.

Ich wusste, aus der Situation musst du raus, sonst passiert noch etwas, was du nicht willst. Also bedankte ich mich für den Tanz bei ihm und ging. Damit wollte er sich nicht zufriedengeben. Er kam hinter mir her, nahm meine Hand und führte mich hinter einen Verkaufsstand, dort stand ein Auto. Eh’ ich mich versah, setzte er mich auf die Motorhaube und als wir Nasenspitze an Nasenspitze waren, sagte ich, nein, das dürfen wir nicht. Wir sind beide in festen Händen. Nein, das darf nicht sein. Ich muss gehen, das wird nichts. Bitte, mach das nicht, lass mich gehen.


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