Wie der Sport meine Liebe dominierte

Der Sport war für unsere Autorin mehr als eine Freizeitbeschäftigung, viel mehr als nur ein Hobby. Der Sport war ihre Leidenschaft und bestimmte ihren Alltag und somit auch ihre Liebe

Rückblickend würde ich es schon als Sportsucht bezeichnen, doch damals war der Sport, oder genauer gesagt das Bodybuilding, mein Lebensinhalt. Ich verfolgte einen festen Trainingsplan, hielt mich an eine strikte Form der Ernährung, die mir weder erlaubte, Schokolade noch Weizenprodukte zu verzehren. Jede Mahlzeit hatte ich zu einer bestimmten Uhrzeit einzunehmen – alle zwei bis drei Stunden. All das mag für Außenstehende vielleicht völlig verrückt klingen, nicht zumutbar, aber das war und ist eben der Preis, den man für den Sport zahlen muss, wenn man ihn professionell macht, sprich Wettkämpfe bestreiten will – so wie ich es damals tat.

Mein Alltag war fest geregelt

Bodybuilderin Mona
Mona zu Wettkampfzeiten

Die Monate vor meinen ersten Wettkämpfen waren fest durchgeplant. Jeden Morgen stand ich um kurz vor sieben auf, um kurz danach meine erste Mahlzeit einzunehmen. Bis 13 Uhr war ich meistens in der Schule, gleich danach im Fitnessstudio, wo ich locker zwei Stunden, sechs Mal die Woche, verbrachte. Mittwochs hatte ich immer trainingsfrei, da ich an diesem Tag bis 17 Uhr in der Schule saß. Am Abend kochte ich meistens noch die Mahlzeiten für den nächsten Tag vor, damit ich auch ja nicht auf Fertigprodukte, ein Sandwich oder ein süßes Teilchen in der Cafeteria zurückgreifen musste. So hatte jeder Tag seinen Plan, den ich mit Leidenschaft verfolgte, denn ich hatte ein Ziel vor Augen: Die Wettkämpfe im Mai.

Als ich ihn dann traf

Es war ein Mittwoch, ein trainingsfreier Tag und der einzige Tag in meiner Wettkampfsvorbereitung, der außer Plan lief. Denn an diesem Tag, besagtem Mittwoch, wurde ich zum Dinner-Date eingeladen, was ich unmöglich absagen konnte, auch wenn mein inneres Ich rebellierte (weil Ausgehen immer auch bedeutete, außer Plan zu essen). Nick, so hieß mein Date, hatte ich auf dem Geburtstag einer Freundin kennengelernt und schon dort verstanden wir uns wunderbar, unterhielten uns den ganzen Abend und die halbe Nacht. Auch an diesem Mittwochabend war es nicht anders: Wir sahen uns nach Wochen zum ersten Mal wieder und sofort redeten wir stundenlang. Es war schön, sehr schön sogar und auf unser Date folgten viele weitere, die immer persönlicher und intimer wurden.


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