unerhört: Ich kann nicht von ihm lassen

Sie ist vergeben, er ebenfalls. Sie möchte die Affäre beenden, aber sie kann sich nicht von ihm lösen.

Antwort: Wenn Sie es weiterlaufen lassen, provozieren Sie die Entscheidung, die Sie selbst nicht treffen können

Ich denke, Sie wissen genau, was Sie tun müssen, nämlich eine Entscheidung treffen. Denn wenn Sie weitermachen bis bisher, werden Sie und Ihr Liebhaber mittelfristig sowohl Ihre als auch seine Beziehung zerstören.

Welche Möglichkeiten stehen Ihnen nun offen?

Da wäre die ganz ehrliche Variante, nämlich dass Sie Ihrem Partner sagen, dass Sie eine sexuelle, aber nicht emotionale Affäre führen. Möglicherweise lässt er sich auf ein offenes Beziehungsmodell ein, dass Ihnen (und dann auch ihm) sexuelle Erlebnisse außerhalb Ihrer Partnerschaft zulässt. Das kommt vermutlich für ihn nicht in Frage, sonst würden Sie Ihre Affäre ja nicht geheimgehalten, aber es wäre der ehrliche Weg und Sie würden nicht alleine eine Entscheidung treffen und ihm eine Entscheidungsmöglichkeit vorenthalten.

Sie können den Anlass Ihrer Affäre nutzen und mit Ihrem Partner über die Dinge sprechen, die Sie offensichtlich in Ihrer Beziehung vermissen. Dann können Sie ehrlich über Ihre sexuellen Wünsche und Fantasien sprechen und diese auch ausleben – gemeinsam. Wenn Sie sich nicht über Ihre Wünsche austauschen, werden Sie diese nur außerhalb der Beziehung erfüllen können.

Sie könnten sich auch für einen der beiden Männer entscheiden und entsprechend konsequent sein. Sie haben dies ja schon einmal getan. Fragen Sie sich: Was hindert Sie daran, es erneut so zu machen?

Und Sie können weitermachen wie bisher. Diese Variante ist jedoch eigentlich eine Art des Aufgebens. Sie können davon ausgehen, dass die Affäre irgendwann auffliegt. Sie provozieren damit eine Entscheidung, die Sie selbst nicht treffen können. Das kann insgeheim Ihr Plan sein, um nicht selbst den Mut aufbringen zu müssen, Ihrem Partner die Wahrheit zu sagen, nämlich, dass Sie bis heute nicht sicher sind, ob Ihre Entscheidung damals, die Affäre für ihn aufzugeben, die richtige war.

Vielleicht finden Sie sogar noch andere Möglichkeiten. Welche Sie auch wählen: Verhalten Sie sich dabei so, wie sich Sie im umgekehrten Falle wünschen würden, dass Ihr Partner sich verhält.

Mein Eindruck ist, es geht weniger um Ihren früheren Kollegen, als um das Gefühl, bei dem Tausch damals nicht wirklich gewonnen zu haben. Sie schreiben, Sie sind nicht in Ihren früheren Arbeitskollegen verliebt. Sind Sie sicher, dass Sie in Ihren Partner verliebt sind – oder genießen Sie vielleicht nur, dass er Sie liebt?

unerhörtehrlich

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