Welcher Partner passt zu mir?

Mit wem passe ich zusammen? Welcher Typ Mann passt zu mir? Was für eine Frau passt zu mir? Diese Fragen beschäftigen jeden Single bei der Partnersuche. Antworten aus der Praxis eines Paartherapeuten

Gleich und gleich gesellt sich gern

Damit eine Beziehung dauerhaft funktionieren kann, benötigen die Partner das Gefühl von Geborgenheit und Sicherheit, denn nur dann können sie einander vertrauen. Und ohne Vertrauen kann Liebe nicht wachsen. Gemeinsamkeiten helfen Menschen dabei. Das beginnt beim Kennenlernen mit Kleinigkeiten. Wir fragen beim Small Talk scheinbar beiläufig nach ähnlichen Vorstellungen und Werten. Beispiel Wetter: Mögen beide Sonnenschein und ertragen sie Regen? Oder der Musikgeschmack: Natürlich ist der für die wenigsten Singles beziehungsentscheidend, aber es gibt ein gutes Gefühl, wenn das Gegenüber eine ähnliche Playlist hört. Freunde von Freunden erhalten von uns beispielsweise ebenfalls einen Vertrautheitsbonus, weil wir annehmen, sie liegen auf einer ähnlichen Wellenlänge wie wir, weil sie ja dieselben Menschen mögen. Ähnlichkeiten machen sympathisch und Sympathie braucht es, um sich zu verlieben.

Wissenschaftlich geprüft wichtig fürs Beziehungsglück sind Ähnlichkeiten bei Status, beim Kommunikationsverhalten und bei den Werten. Ins Kino gehen, ist deshalb immer noch ein gerne genutzter Kompatibiltätstest: Lachen wir an denselben Stellen? Erkennen wir die feinen Anspielungen? Fiebern wir mit den gleichen Protagonisten? Lästern wir über dieselben Fehler? Dating zielt ja vor allem darauf ab, möglichst viel voneinander zu erfahren – und dabei schwingt immer die Hoffnung mit, dass der andere die Welt ähnlich sieht wie man selbst. Denn wir vermuten dann, dass wir ein gutes Team bilden können gegen die Veränderungen, die von innen und außen auf eine Beziehung irgendwann einwirken werden.

Unterschiede ziehen sich an

Zunächst, in der Liebe gibt es mehr „sowohl als auch“ als „weder noch“. Deshalb finden wir sowohl Ähnlichkeiten als auch Unterschiede anziehend. Allerdings ist die Ausprägung eine Frage der Persönlichkeit. Je höher der Selbstwert und das Vertrauen in die eigenen Stärken, umso weniger bedrohlich wirken Unterschiede. Im Gegenteil, sie sind dann sogar aufregend und spannend. Ist der Selbstwert durch Enttäuschungen und Verletzungen hingegen niedrig, dann machen Unterschiede Angst. So lässt sich auch sagen: Es braucht fürs Beziehungsglück mehr Ähnlichkeiten als Unterschiede. Doch Unterschiede sind nötig, sonst wird das Paar scheitern. Warum?


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