Ich gebe die Hoffnung nicht auf

Aber wo sind sie denn alle, die Singles um die 30? Ich habe mich im Selbstversuch in den Dschungel der Dating-Apps gewagt. Reizüberflutung ist an dieser Stelle wohl das Schlagwort und das auf der gesamten Bandbreite. Will sagen, dass man nicht nur alles sieht, was es gibt und nicht gibt, sondern nebenbei noch mit den wildesten Beziehungsformen kollidiert, die der Markt zu bieten hat. Auf Platz eins der Männercharts steht ganz klar der Spaß. Da habe ich noch nicht mal seinen Namen erfahren, weiß aber bereits alles über seine Körperproportionen, Vorlieben in der Waagerechten, die kurz zurückliegende Trennung und dass er deshalb natürlich nicht auf der Suche nach etwas Festem ist. Natürlich nicht. Danke – next!

Dicht gefolgt wird dieser Trend von Bildanfragen. Ich muss wohl kaum ausführen, dass diese Wünsche nichts mit meinem letzten Karnevalskostüm oder meiner neuen Couch zu tun haben. Es sei denn, ich wäre als Eva aus dem Paradies unterwegs gewesen oder läge als selbige auf meinem Wohnzimmermöbel. Frei nach dem Motto „All You Can Eat“ datet Mann sich von blond nach brünett, einmal quer durch das Singlebuffet des eigenen Bundeslandes, die ganz Mutigen fahren sogar weiter, das kommt eben ganz auf die Qualität der Bilder an.

Aber zu jedem Trend gibt es einen Gegentrend. Die Gegner des unverbindlichen Spaßes wohnen häufig entweder noch bei Mama, studieren Mathe im 23. Semester oder finden alternatives Wohnen in Baumhäusern zukunftsorientiert und nachhaltig.

Nun, das Leben wäre ja langweilig, hätte ich nicht dennoch das ein oder andere Date riskiert. Das waren dann die Männer, deren erster Eindruck weder auf Zwangsneurose noch auf Hallodri-Dasein schließen ließ. Fazit der Studie: immer noch Single – aber wieder ein Stückchen weiser.


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