Emotionships in der Liebe – das neue Paar-Modell?

Emotionships – die Menge macht’s

Betrachtet man die ganze Sache aus wissenschaftlicher Perspektive, nehmen Psychologen dafür gerne das Konzept der „Emotionships“ zur Hand. So werden soziale Beziehungen genannt, die unterschiedliche Bedürfnisse bei der Regulation von Emotionen erfüllen. Bedeutet: Für jedes Bedürfnis findet sich ein perfekter Freund zur Erfüllung dieses Bedürfnisses. Mit dem einen wird die Nacht zum Tag und jede Party ein Erlebnis, mit dem anderen lässt es sich sonntags hervorragend im Jogger auf der Couch rumlümmeln. Dem einen kann man sein Herz ausschütten, während der andere nicht der beste Zuhörer ist, aber einem dafür energisch in den Hintern tritt, wenn es sein muss. Man besitzt also „viele Freundschaften für alle Fälle“ statt nur einen besten Freund, der alle Bedürfnisse auf einmal befriedigen muss.

Psychologen glauben, dass Menschen, die viele dieser „Emotionships“ pflegen, besonders glücklich sind, da sie je nach Stimmungslage auf unterschiedliche soziale Kontakte zurückgreifen können. Außerdem, so die Experten, fühlen sich Menschen mit einem großen Netzwerk verschiedener Personen unterstützter, selbst wenn die individuelle Unterstützung einzelner Personen nur gering ist. Heißt: Mit einer großen Armee an Freunden, die auf unterschiedlichste Weise unseren Rücken stärken, fühlen wir uns besser und sicherer.

Polyamorie statt Mr. und Mrs. Right

Aber lässt sich das Emotionship-Prinzip wirklich eins zu eins auf die Liebe ummünzen? In Zeiten von Food-, Car- und Wohn-Sharing scheint ja nahezu alles möglich. Polyamorie statt Mr. Right – das klingt plausibel. Mehrere Deckel pro Topf statt ewig auf das perfekte Modell vom Hersteller zu warten, das im Moment leider nicht lieferbar ist. Am Ende des Tages muss jeder selbst entscheiden, wie er leben und lieben möchte.

Aber vielleicht ist eine Mischung aus beidem der perfekte Mittelweg: Bis der perfekte Deckel für meinen Topf geliefert wird, habe ich meinen Spaß, genieße das Leben und schaue, ob 3x 33 Prozent nicht genauso spannend und schön sein können, wie 100 Prozent perfektes Liebesglück. Denn eines ist sicher: 3x 33 Prozent sind immer noch besser als sich mit 0 Prozent zufrieden zu geben.


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