Die Ex-Bilderflut im Smartphone

Ein Teil der Erinnerungen auslagern, das wär′s!

Wie viel ist bis jetzt bei mir von diesen Menschen übrig geblieben? Fast nichts! Auf Facebook befreundet sein zählt nicht, oder? Mit vielen schaffte ich nicht einmal das. Bin ich ein Einzelfall? Manchmal würde ich meine Erinnerungen am liebsten bei einem anderen Menschen auslagern. In seltenen Fällen klappt das sogar. Ich habe eine beste Freundin, die anscheinend ein Elefanten-Gen in sich trägt. Sie erinnert mich nach Jahrzehnten noch an Männer, die mein Leben prägten oder auch nur kurz bereicherten. Namen, Aussehen, alles abgespeichert in ihrem Kopf. Aber was mache ich, wenn diese Informationen auch bei ihr verloren gehen? Dann sind sie weg, diese Menschen. So als hätten sie nie existiert. Und es tut mir nicht einmal weh, dieser Erinnerungstod, denn ich bemerke ihn nicht.

Hiermit entschuldige ich mich bei allen vergessenen Dates, Momenten und Männern! Es ist nicht meine Absicht, die Zeit mit euch so aus meinem Leben zu entfernen. Erst verdränge ich, dann schmeißt mein Hirn die Erinnerung an euch auf meinen Synapsenfriedhof. Und ich stehe nun da, zucke mit den Schultern und hoffe, dass ich mich zumindest ab und zu an die Momente erinnern kann, die in meiner Bildergalerie so schön daherkommen.


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