Beziehungs-Hopping ist ein Teufelskreis

Bewusst aus diesem Teufelskreis auszubrechen, scheint leicht. Einfach mal wieder Single sein. Kann doch nicht so schwer sein. So war auch ich frohen Mutes, als ich mich nach mehreren kurzen Liebschaften in das freie Leben stürzte. Wird schon gut gehen. Ich rechnete nicht damit, dass eine Welle von Erinnerungen und Emotionen auf mich einstürzen wird.

Ich ging mir selbst aus dem Weg

Je länger ich allein war, desto mehr hinterfragte ich mich. Was machte ich nur falsch, dass meine Beziehungen nicht so lange hielten, wie ich es mir vorgestellt hatte? Ich fühlte mich einsam, ungeliebt und wertlos. Langsam begriff ich, was mich viele Jahre lang dazu bewegte, mich erst zu trennen, wenn wieder eine neue Beziehungsoption parat stand. Ich ging mir selbst aus dem Weg.

Solange ich mich mit einem Partner beschäftigen konnte, hörte ich nicht in mich hinein, nahm nicht wahr, dass ich mich viel mehr um meine eigene Gefühlswelt kümmern musste. Es war wie ein Wettlauf mit meinen Emotionen. Versuchten sie mich während einer Trennungsphase einzuholen, rannte ich in die Arme eines neuen Mannes, um sicher zu sein vor den eigentlich überfälligen Gefühlen, die in mir schlummerten. Ein neuer Partner bot mir Schutz, Schutz vor mir selbst.

Doch diese Fluchtstrategie funktioniert nicht auf Dauer. Irgendwann gewinnen die eigenen Emotionen den Wettlauf und sorgen dafür, dass man komplett aus der Puste ist. Die einzige Möglichkeit, dem aus dem Weg zu gehen, ist die Zeit nach einer Trennung als einen Spaziergang zu verstehen. Einen Spaziergang mit den eigenen Gefühlen, tun sie auch noch so weh.


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