Frauen, schminkt euch nicht fürs erste Date!

Unser anonymer Autor findet: Viele Frauen übertreiben es beim ersten Date mit der „Maskerade“. Viel lieber wäre ihm ein Blick auf die ungeschminkte Wahrheit

Liebe Frauen, wir müssen reden. Über euch. Über erste Dates. Und über den Aufwand, den viele von euch dabei betreiben.

Ich hatte in meinem Leben schon das eine oder andere erste Date. An einige denke ich gerne zurück, an andere weniger gerne, an einige kann ich mich ehrlich gesagt nicht mehr so richtig erinnern. Inzwischen „date“ ich gar nicht mehr (den Grund könnt ihr euch denken), aber rückblickend auf diese Zeit möchte ich trotzdem ein paar Beobachtungen und Gedanken mit euch teilen und bin gespannt auf eure Meinung.

Was mir aufgefallen ist: Ihr gebt euch gerade bei ersten Dates enorme Mühe, was euer Äußeres betrifft. Perfektes Outfit, Make-up, Maniküre, Pediküre, Frisur, Rasur, Duft, Schmuck, alles stimmig, alles sorgfältig aufeinander abgestimmt … Es mag Abstufungen geben. Aber Damen, die nach dem Motto „come as you are“ zum Date erscheinen, habe ich persönlich noch nie erlebt.

Der erste Eindruck zählt?

Ich verstehe euch. Ihr wollt ein gutes Bild abgegeben, einen guten Eindruck hinterlassen. Die beste, attraktivste, verführerischste, spannendste, interessanteste Version eurer selbst präsentieren. Kann ich verstehen. Man/frau investiert. Hofft, dass das Gegenüber den Aufwand und die Mühe wert ist. Dass sich die Minuten oder Stunden des Zurechtmachens gelohnt haben. Außerdem ist das alles ja auch irgendwie ein Zeichen der Wertschätzung und zeigt, dass einem das Treffen wichtig ist. „I even did my hair for you“, sang einst Lena Meyer-Landrut. Und bringt euch vielleicht auch ein Gefühl der Sicherheit, wenn ihr nervös seid, weil ihr euch dann zumindest auf euer Äußeres verlassen könnt.

Ich kann nur für mich sprechen, aber oft hätte ich mir beim Date weniger Maskerade gewünscht und mehr Natürlichkeit. Weniger Beauty-Salon und mehr Menschlichkeit, mit allen „Makeln“, die halt dazugehören. Pickelchen hier, Fältchen dort, ausgewaschene Lieblingsjeans statt perfektes Outfit. Authentizität statt Oberflächengestaltung.

Es zählt, wer wir wirklich sind

Klar, die Natur macht es uns vor. Ein hinkender Hirsch ist für eine Hirschdame eher unsexy, eine zahnlose Katze uninteressant für den Katernova. Es gibt biologische Gründe dafür. Am Ende zählt doch aber trotzdem nur, wer wir wirklich sind. Hinter der Fassade und Maskerade. Da sind nun mal – mindestens – 99,99 Prozent von uns keine makellosen Hollywoodstars (wenn es so etwas überhaupt gibt), sondern liebenswerte Individuen mit Eigenheiten und Imperfektionen, innerlich und äußerlich.

Eine Beobachtung, die ich in meiner Dating-Phase gemacht habe: Je perfekter „das Äußere“ inszeniert war, desto steifer das Date und desto unsicherer wir beide. Es erschwerte die Annäherung. Vielleicht, weil mich eigentlich nur das interessierte, was hinter dem Schein lag.

Ich habe absolut nichts gegen Make-up und Co., wirklich nicht. Und ich gebe auch offen zu, dass all das irre sexy sein kann. Aber beim Dating fand ich es halt fast ein bisschen nervig. Weil (dr)aufgesetzt, weil ablenkend, weil nicht echt.

Bitte nicht falsch verstehen, liebe Damen: Es ist einzig und allein eure Entscheidung, wie ihr zu einem ersten Date erscheint. Ich wollte diese Gedanken aber einfach mal mit euch teilen, weil ich denke, dass einige von euch immer noch glauben, (auch) äußerlich als ein „perfekter Mensch“ erscheinen zu müssen, um potenziell vom anderen gut gefunden zu werden. Dem entgegne ich: Ein Typ, der das, was sich hinter dem „Putz“ verbirgt, nicht toll findet, ist eurer doch sowieso nicht wert.


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