Der Mann 2.0 – Unser Rollenbild braucht ein Upgrade

Mann schaut durchs Fenster
Wie ist er so, der moderne Mann?
Neue Männer braucht das Land? Das alte Rollenbild des Mannes benötigt ein Upgrade, findet unser Autor und fordert die Männerwelt dazu auf, bessere Männer zu werden.

Gleiches gilt in anderen zwischenmenschlichen Kontexten, in denen Frau und Mann aufeinandertreffen. Warum denken wir entweder mit dem Unterleib oder mit einer vorgeblich „patriarchischen-Gehirnhälfte“, die uns vermitteln will, dass – wenn wir nicht mit ihr schlafen wollen oder können – sie es ja eh nicht so drauf hat wie wir, nur aufgrund der Tatsache, dass sie eine Frau ist. Und Jungs, streicht in dem Zusammenhang bitte auch eure anderen althergebrachten Gedanken, Glaubenssätze und Vorstellungen, die das andere Geschlecht denunzieren oder in irgendeiner Art und Weise zum Objekt degradieren. Think before you … – na, ihr wisst schon!

Was bedeutet das für unser upgedatete Version? Verhaltet euch gegenüber euren Mitmenschen (und ich rede hier nicht nur von Frauen) so, wie ihr es euch von anderen auch wünscht. Mit Respekt, auf Augenhöhe und gleichgestellt. Messt mit gleichen Maßstäben, hinterfragt euer Handeln und verinnerlicht den Gedanken, dass wir alle gleich sind!

Verständnis & Bewusstsein

Einer Frau die Tür aufzuhalten, ihr einen schweren Einkauf abzunehmen oder ihr in die Jacke zu helfen ist nichts, dass man nicht tun dürfte. Und zwar, weil man es nicht mit dem unterbewussten Gedanken tut, die Frau sei zu schwach, sondern weil man es gerne macht. Denn der „Mann 1.0“ wie auch unser „Mann 2.0“ ist weiterhin charmant, höflich und zuvorkommend. Der Unterschied liegt möglicherweise darin, dass dieser Mann akzeptiert, wenn die Frau dies dankend ablehnt. Ebenso wäre es wünschenswert, wenn man eine Frau fragt, bevor man sie berührt, sie küsst und erst recht, wenn man mit ihr schlafen will. Wer bitte hat gesagt, dass man das einfach ohne Zustimmung darf? Es gehören immer zwei dazu!

Versteht mich nicht falsch, auch Frauen wollen Spaß und Sex. Auch ich weiß, dass wir uns als Männer, durch all die feministischen Bewegungen in eine Rolle gedrängt fühlen, in der wir gar nicht mehr wissen, was wir dürfen und nicht dürfen. Wann etwas nur ein Flirt oder doch schon sexistisch anstatt höflich ist.

Wir sollten uns einig darüber sein, dass alles im Konsens geschieht und auf einer gemeinschaftlichen Basis entsteht. Nein ist Nein und das gilt für alles und alle! Das Verständnis und das Bewusstsein für diese Haltung, das sollte ein fester Bestandteil im „Mann 2.0“ sein.

Rollen & Akzeptanz

Was ich mir auch noch von einem modernen Mann wünsche ist, dass er sich nicht zu schade ist, all die Dinge zu tun, wie sie damals (und leider auch noch heute) von der Frau erwartet wurden. Männer, kocht, putzt, verbringt Zeit mit eurer Familie! Zeigt, dass euch Klischees und Rollen nicht interessieren. Warum um alles in der Welt sollten bestimmte Dinge nur Frauen tun, Männer jedoch nicht? Genauso wenig müsst ihr aussehen wie der Mann auf dem Men’s Health Cover, Profisportler sein oder der Typ aus der Fernsehwerbung mit: „Mein Haus, mein Boot, ,ein Auto“. Vielleicht sollten wir das mit den Rollen ganz über Bord werfen, denn wer von uns will schon nur eine Rolle spielen?

Unsere neue Version Mann, sollte sich so akzeptieren wie er ist

Ebenso wichtig ist das Thema Gefühle. Bitte, Männer da draußen, ihr müsst nicht den tapferen Helden spielen, der nie weint. Der Indianer sein, der keinen Schmerz kennt. Der gefühlslose Eisblock. Die Mauer, an der alles abprallt. Nein! Ihr dürft, sollt und müsst Gefühle zeigen, über Sorgen und Ängste reden können! Auch wenn uns immer Gegenteiliges beigebracht wurde. Zum einen sind Gefühle wundervoll und zum anderen sind sie unerlässlich und wichtig für gegenseitiges Vertrauen sowie eine verbindende Kommunikation.

Sprich, unsere neue Version Mann, sollte sich so akzeptieren wie er ist, Mensch sein und sich nicht mehr in Klischees und Rollenbildern bewegen. Demnach ist die Antwort auf die Frage “Braucht der moderne Mann ein Update?”, eindeutig mit Ja zu beantworten. Lasst uns anfangen Männer zu sein, die sich kümmern, empathisch und umsichtig sind, sich für ihre Mitmenschen und die Welt, in der sie leben, interessieren. Für unsere Gesellschaft, für Frauen, für Männer und für unsere Kinder. Denn möglicherweise bedeutet ein „veränderter Mann“ auch eine veränderte – bessere – Welt.


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