Squirten – Frauen auf Spritztour 

Laut einer Umfrage haben nur etwa 40-50% aller Frauen Erfahrungen mit Squirting. Was hat es mit der vaginalen Ejakulation auf sich und kann eigentlich jede Frau squirten? 

Wird der walnussgroße Punkt hinter der Wand härter, ist das ein gutes Zeichen. Dann hat sich das schwammartige Gewebe rund um die Paraurethraldrüse mit Flüssigkeit gefüllt. Um diese nun freizusetzen, muss die Frau absolut entspannt sein. Theoretisch ist ideale Bewegung jetzt ein Schieben Richtung Ausgang. Kurz vor dem Abspritzen fühlt es sich so an, als müsste man sehr dringend auf die Toilette. Deswegen ist es durchaus auch Kopfsache, ob das Squirting gelingt. Viele halten es für einen Mythos, dass wirklich „jede Frau squirten kann“.  Den biologischen Voraussetzungen nach stimmt das zwar, aber nicht jede Frau kann im richtigen Moment einfach „loslassen“. Zumindest nicht auf Anhieb. Manchmal klappt es auch im Alleingang besser, ohne Scham vor zu viel Nässe und einen erwartungsvollen Zuschauer. Wenn Frau dann weiß, wann es so weit ist und wie sich das Ganze anfühlt, brechen oft auch beim Sex leichter die Dämme. 

Das ist doch nur Pipi – oder?

Ein weiteres Vorurteil, dass sich Dank literweise Flüssigkeit und wettbewerbsartigem Weitspritzen in Pornos hartnäckig hält: Squirten ist eigentlich nur Wasser lassen. Falsch, denn Wissenschaftler haben längst belegt, dass es sich bei der austretenden Flüssigkeit nicht um Urin handelt. Vielmehr ist das geheimnisvolle weibliche Ejakulat ein klares, geruchloses Sekret aus Harnsäure. Der Mythos, dass eine Frau beim Squirten eigentlich nur uriniert, rührt wohl daher, dass die Flüssigkeit nicht durch die Vaginalöffnung, sondern durch die Harnröhre abgegeben wird. Daher sieht es auf den ersten Blick aus als würde die Frau einfach laufen lassen. Dass hier in besagten Pornos gerne getrickst wird, bezweifeln wir natürlich nicht. Denn die Darstellerinnen müssen beim Dreh schließlich auf Kommando laden, entsichern und schießen können. 

Squirting-Hype! Vorurteile und Leistungsdruck  

Die Ejakulation der Frau ist nicht erst seit gestern als aufregende und besonders erregende Sexualpraktik etabliert. Es gibt kaum eine Pornoseite, auf der nicht eine eigene Kategorie für Squirting zu finden wäre. Afrikanische Liebeskünstler zelebrieren „Kunyaza“ als erlernbare Krönung der Sexualität. Doch warum ist das so?  

Durch das Abspritzen wird die Erregung der Partnerin sichtbar. Ein Orgasmus kann vorgetäuscht und Erregung simuliert werden. Daher freuen sich vor allem Männer über Squirting über den eindeutigen biologischen Indikator, der ihnen sagt: Du hast es geschafft, du absolut krasser Typ! Für Manche ist es der schwarze Gürtel in Vaginal-Akrobatik, eine Frau so zu stimulieren, dass sie squirtet. Ein handelsüblicher Höhepunkt ist nicht mehr genug. Es geht nicht mehr darum Lust zu bereiten, sondern sich zu beweisen.  
 
Dieser Leistungsdruck hat sich längst auch auf uns Frauen übertragen: Wer nicht Squirten kann, funktioniert nicht richtig, lässt sich nicht genug gehen, ist verklemmt oder einfach noch nie richtig befriedigt worden.  
 
Solche Vorurteile und der Anspruch aus Sex eine möglichst versaute Performance zu machen, sind keine guten Voraussetzungen für eine gelungen Spritztour. Besser ist es, die richtige Technik einfach hin und wieder zwanglos ins Liebesspiel einzubauen – allein oder zu zweit. Meistens klappt es dann ganz zufällig, vor allem wenn gerade kein Handtuch untergelegt oder das Bett frisch bezogen ist. Übung macht den Meister und wenn nicht zumindest großen Spaß! 


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