Was sorgt dafür, dass wir treu bleiben?

Ist Gefühls-Monogamie nicht möglich?

Für Romantiker sind diese Ergebnisse natürlich ein Grauen. Guckt man sich die Gründe an, scheint es fast so, als halte die Menschen nicht die Liebe zum Partner zurück, sondern Druck oder Sorgen von außen. Was wiederum die nächste Frage aufwirft: Ist Monogamie, die von Herzen kommt, in langjährigen Beziehungen gar nicht möglich? Oder nur bei wenigen?

Ich denke, damit sind wir wieder bei dem Dilemma von oben. Gibt es ein Leben nach dem Tod? Henne oder Ei? Was ist Glück?

Ich habe auch keine Antwort. Wüsste ich sie, wäre ich bestimmt schon sehr lange reich, weil ich einen internationalen Bestseller geschrieben und auf jeder schönen Insel dieses Planeten eine Villa hätte.

Die Wünsche innerhalb der Beziehung lassen

Ich finde nur, dass sich die meisten Menschen, die ich kenne, nach Treue in ihrer Beziehungen sehnen. Ob es dann klappt oder nicht, ist dabei irrelevant.

Für den anderen allein zu genügen, scheint also etwas zu sein, was ganz tief in uns steckt. Aber zwischen Wunsch und Wirklichkeit stehen halt der Alltag und die 64.528 Enttäuschungen, langweiligen Momente und Verletzungen. Und wenn der Druck von außen langsam weicht, kann sich die Untreue einschleichen. Ist das ein unlösbares Problem?

Vermutlich. Aber ich habe einmal eine Dokumentation in der ARD gesehen mit dem Titel „Wie liebt Deutschland?“ Seitdem muss ich immer an eine Szene denken, wenn ich meine „Liebes-Texte“ schreibe. Ein Mann um die 60 Jahre saß auf einem Gartenstuhl mitten im hohem Gras. Er lebte in zweiter Ehe und wurde gefragt, warum diese Beziehung so viel besser als die erste halte. Er antwortete, dass sie beide viel miteinander reden würden. Nicht über Belangloses, sondern darüber, was sie innerlich beschäftige. Und das scheint für mich eine wichtige Sache zu sein: Die Wünsche, die Gedanken, die Verletzungen auszusprechen und sie damit innerhalb der Beziehung zu lassen.


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