Über das Gefühl, in einer Beziehung etwas erreichen zu müssen

Manchmal fühlt sich unsere Autorin als müsste Sie eine Checkliste mit Ihrer Beziehung abarbeiten. Dabei möchte Sie doch einfach die gemeinsame Zeit genießen

Letzte Woche traf ich mich wieder einmal mit meiner Freundin Jasmin in einem Café, um die aktuellen und wichtigen Neuigkeiten unseres Lebens zu besprechen. Nach einer Weile kamen wir auf das Thema Hochzeit zu sprechen und stellten schnell fest, dass sich die Eheschließungen in unserem Freundeskreis häufen, seit wir die Mittzwanziger erreicht haben. Aber warum ist das eigentlich so?

Spätestens mit dem Tag unserer Einschulung werden wir darauf trainiert, immerzu etwas leisten zu müssen, um im Leben voranzukommen. Und was in den jungen Jahren hauptsächlich die Zensuren in der Schule und vielleicht noch unsere sportlichen Leistungen betrifft, übertragen wir im Laufe der Zeit anscheinend nicht nur auf den Beruf, sondern ebenso auf unser Privatleben.

Zusammenziehen, heiraten, Nachwuchs bekommen – die To-Do-Liste bezüglich einer Beziehung ist in den meisten Fällen recht übersichtlich. Gleichzeitig sind die abzuarbeitenden Punkte aber alles Dinge, die stets mit allerhand Veränderungen einhergehen. In der ersten gemeinsamen Wohnung lernen wir unseren Liebsten noch einmal intimer kennen und müssen herausfinden, ob wir den Alltag gemeinsam bewältigen können. Mit einer Hochzeit symbolisieren wir unsere Liebe und binden uns (im Idealfall) für immer an unseren Partner. Und ein Kind wirbelt unser Leben sowieso mächtig durcheinander und löst noch einmal ganz neue, tiefe Gefühle in uns aus.

Aber kann man die einzelnen Lebensabschnitte wirklich ausgiebig genießen, wenn man nach gerade einmal zwei Jahren Beziehung sofort das volle Programm (Haus, Ehe, Kinder) abfährt? Hat man den richtigen Partner gefunden, zieht man schließlich nur einmal zusammen, verlobt sich nur einmal und schließt auch nur einmal den Bund fürs Leben. Warum dann also so eine Eile?!


Weitere interessante Beiträge