So wichtig ist Selbstfürsorge in der Partnerschaft

Eine gesunde Distanz zum Partner ermöglicht es uns, in der Beziehung wir selbst zu sein und zu bleiben. Diese Form der Selbstfürsorge dient dem Selbstschutz und der emotionalen wie mentalen Gesundheit. Sich wertschätzend abzugrenzen in einer Beziehung, hat also überhaupt nichts Negatives, sondern ist notwendig und gleichzeitig beziehungsfördernd.

Denn ohne Distanz ist Nähe nicht möglich. Damit die Liebe bleibt, müssen wir lernen, uns abzugrenzen. Sonst geht ein Partner im anderen auf und verliert sich. Eigene Bedürfnisse sind dann nicht mehr existent. Um Grenzen klar zu ziehen, ohne den anderen zu verletzen, sollten wir also die eigenen Bedürfnisse ziemlich gut kennen. Was brauche ich, wonach sehne ich mich? Selbstfürsorge geht also auch einher mit Selbsterkenntnis. Die Wahrnehmung eigener Bedürfnisse sensibilisiert uns zudem für die Bedürfnisse des Partners.

Die Dynamik von Nähe und Distanz

So postulierte auch der deutsch-österreichische Psychologe und Paartherapeut Hans Jellouschek in einem Interview mit der Zeitschrift Brigitte: „Liebe und Hingabe heißt nicht sich zu verlieren, sondern sich hinzugeben und dabei “ich” zu bleiben.“ Und: „Nur mit Distanz kommt wieder Neues in die Beziehung. Erst die Abgrenzung macht einen Partner als ein Gegenüber attraktiv. Aus dem Kontrast heraus entsteht die Dynamik. Zu viel Nähe erdrückt, zu viel Distanz macht Angst vor dem Verlust des Partners. Das eine ist aber ohne das Andere nicht möglich.“ Es gilt also, die passende Dosis zwischen Nähe und Distanz finden.


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