Miteinander schlafen: Warum machen wir das eigentlich?

Manchmal, wenn die Übermüdung stärker ist als meine Liebe zu dir, verziehe ich mich ins Gästebett. Und Herrgott, wie gut diese Nächte sind! Wie eine freie Parklücke nach einer Stunde Endlosschleifen um den Block. Wenn du mal auswärts übernachtest, lege ich mich mitten ins Bett, breite meine Decke ganz aus (nicht nur so an der Seite, dass sie regelmäßig aus dem Bett rutscht) und schlafe ganz ganz viel. Jaaaaa! Natürlich vermisse ich dich – vorher und hinterher –, aber dazwischen bin ich im Schlafparadies.

Warum tun wir uns das also an, wenn es uns doch beide so viele Nerven kostet? Wegen der Nähe natürlich! Es ist leider verdammt schön, deine warme Haut zu spüren und von dir im Arm gehalten zu werden. Besonders nach dem Sex gibt es doch nichts Besseres, als eingekuschelt einzuschlafen! Und wenn ich mal schlecht träume, muss ich nicht allein mit den Geistern im Zimmer klarkommen.

Mit dir zusammen zu schlafen, das ist … Zuhause. Ein wohliges warmes Kribbeln. Ein Schnurren der zufriedenen Katze. Frischer Kaffee am Morgen. Mit dir neben mir, schlafe ich mit einem Lächeln ein und wache mit einem Lächeln auf. Und deshalb möchte ich nicht ohne dich. Du sollst abends das Letzte und morgens das Erste sein, das ich sehe. Denn du bringst die Glühbirne in meinem Herzen zum Leuchten.

Und der Schlafmangel ist vergessen

Es ist wie so oft die Liebe, die mich den Schlafmangel und die nächtliche Frustration vergessen lässt. Ich kann morgens noch so müde sein: Wenn ich abends wieder in deiner Armkuhle liege, weiß ich davon nichts mehr. Und wenn wir entscheiden, dass ich im Gästebett übernachte, trotte ich mit Kissen und Decke wie ein getretener Köter ins andere Zimmer. Ich freue mich zwar über den gewonnenen Schlaf, aber das Herzlämpchen bleibt finster.

Das Schlafthema ist also ein typisches Herz-Kopf-Dilemma: Das Herz sagt ja, der Kopf sagt: „Du bist doch bescheuert!“ Eine gute Lösung haben wir noch nicht gefunden. Ich würde sagen: Wir arrangieren uns. Es gibt immer schlechte Nächte, aber ich habe gelernt, lange von den guten Nächten zu zehren.

Und im Zweifel ist eine getrennte Nacht hin und wieder für die Beziehung ganz gut. Ich tapse gern fünf Minuten vor dem Wecker auf nackten Füßen in das große Bett und küsse dich wach. Und dann nimmst du mich noch fester als sonst in den Arm und drückst mich an dich. Mhmm … – da strahlt das Glühbirnchen in mir drin doch in voller Pracht!


Weitere interessante Beiträge