Die meisten Ehen enden nicht vor dem Scheidungsrichter, sondern …

Wie oft wurde die Ehe schon totgesagt? Dabei ist sie ziemlich lebendig und angesagter denn je. Immer mehr Paare heiraten wieder. Und die Chancen stehen gut, dass die Verbindung ein Leben lang hält!

Warum so viele dieser Ehen unglücklich waren? Weil erstmals die Gleichberechtigung der Frau und die sexuelle Revolution die Partnerwahl zur Frauensache machte. Nur zur Erinnerung: damals durfte eine Frau nur arbeiten, wenn der Mann ihr das erlaubte und über das Konto verfügte dennoch er. Unverheiratete lebten in einer “Wilden Ehe” und wurden geächtet und dank des sogenannten Kuppelparagrafen war es beispielsweise lange nicht möglich, ohne Trauschein ein gemeinsames Hotelzimmer zu buchen. Es ist nicht wirklich verwunderlich, dass die Ehen, die aus dieser Zeit stammen, nicht lange dem modernen Anspruch von einer Beziehung auf Augenhöhe standhielten und scheiterten.

Dafür ist heute die Liebesheirat das Ideal. Und das Modell ist erfolgreich – auch wenn die Partnersuche anspruchsvoll geworden ist: Seit der Jahrtausendwende wird wieder mehr geheiratet, die Ehen dauern länger und werden seltener geschieden. Im Jahr 2016 zählte das Statistische Bundesamt exakt 525.901 sogenannte Ehelösungen. Von diesen Ehelösungen endeten 363.386 Ehen erst im Grab (69,1 Prozent), 118 Ehen wurden aufgehoben oder für nichtig erklärt (0,02 Prozent) und 162.397 Ehen wurden von einem Familienrichter geschieden (30,88 Prozent). Nicht ganz zufällig fällt das möglicherweise mit dem Aufkommen der Online Partnersuche zusammen: Paare wissen heute, was sie wollen, wen sie suchen und wie sie eine Beziehung gestalten können. Oder wie eine Soziologiepofessorin in der FAZ sagte: „Denkbar ist, dass diejenigen, die heiraten, es dann auch ernster meinen“. Es ist also nicht schlechter geworden!


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