Beziehungsnostalgie: War am Anfang wirklich alles besser?

Neue Umstände erfordern neue Lebensmuster

Menschen und Umstände ändern sich. Doch nicht die Veränderung bricht der Liebe das Genick – sondern der Umgang mit ihr. Optimalerweise gehen beide Partner den Weg Richtung Zukunft zusammen. Und das bedeutet auch, andere Lebensumstände anzunehmen und den Partner auch in neuen Rollen zu respektieren und zu lieben. Ein Beispiel: Wer sich einst in eine unternehmungslustige, abenteuerhungrige Frau mit beruflichen Ambitionen verliebt hat, irgendwann zusammen mit ihr ein Wunschkind bekommt und vielleicht sogar heiratet, wird nicht umhin kommen, gewisse Veränderungen an ihr wahrzunehmen. Selbstverständlich ist sie noch derselbe Mensch wie einst – nur vielleicht mit mehr Verantwortungsgefühl, Fürsorge und Planungsfreude, weil die Umstände das eben erfordern. Sie hat eine neue Rolle eingenommen, basierend auf einer Entscheidung, die beide Partner getroffen haben.

Veränderung ist der bessere Stillstand

Natürlich kann man jetzt weglaufen und jemand Neuen suchen, der einem wieder das Gefühl des Anfangs zurückgibt. Die Crux mit der Beziehungsnostalgie ist jedoch: Früher war nicht wirklich alles besser, es war ganz einfach anders. Der bessere Weg ist hingegen, die Veränderung als etwas Wunderbares anzunehmen, das es einem ermöglicht, innerhalb einer Partnerschaft ganz viele kleine verschiedene zu führen, immer jedoch mit diesem einen Menschen, auf den man sich zu hundert Prozent verlassen kann. Alles hat seine Zeit – und ist es in Wahrheit nicht vielmehr der gemeinsame Stillstand, der lange Beziehungen zum Erliegen bringt? Neues abzulehnen und auf der Stelle zu treten, liegt nicht in der Natur des Lebens. Veränderungen hingegen halten das Band der Liebe geschmeidig.


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