Auf zur Paartherapie! – Warum immer mehr junge Paare Hilfe suchen

Der Unterschied zwischen Verliebtsein und Liebe

Meist entschließen sich junge Paare zu einer Therapie, weil sie denken, dass die Gefühle langsam abflachen, sie die Beziehung aber retten wollen. In solchen Situationen kommen sie mit konkreten Wünschen und Fragen in die Sitzung, manchmal verwechseln sie jedoch eine simple Tatsache: Verliebtsein ist nicht dasselbe wie Liebe. Letztendlich kann man Verliebtsein als einen extremen Zustand beschreiben, den sich die Natur für den Menschen ausgedacht hat. Schüchternheit und Selbstzweifel spielen plötzlich keine Rolle mehr und die andere Person wird in rosarotes Licht getaucht. Fehler und lästige Angewohnheiten scheinen hinter diesem Schleier zu verschwinden. Zieht sich dieser jedoch nach einer gewissen Zeit wieder zurück, kann es schnell zur Ernüchterung kommen. Der Partner ist genauso ein Mensch wie man selbst und keineswegs perfekt. Doch was viele junge Paare nicht berücksichtigen, ist, dass auf das Abflauen der hingebungsvollen Verliebtheit, die Phase der ruhigen und vertrauten Liebe folgt.

Denn Liebe ist kein permanent neu aufleuchtendes Feuerwerk. Sie lässt sich vielmehr als lodernde Flamme im Kamin beschreiben. Gelassenheit, Wohlbefinden und tiefes Vertrauen – das sind die eigentlichen Emotionen, die echte Liebe ausmachen. Und um diese zu erreichen, müssen die anfänglichen Schmetterlinge im Bauch nun mal verschwinden.

Braucht es immer eine Therapie, um Beziehungskrisen zu lösen?

Die Bereitschaft, sich professionelle Hilfe zu holen, ist löblich. Dennoch geht es bei vielen Beziehungskrisen auch einfacher. Oftmals hilft es, sich eine gelassenere Grundhaltung zuzulegen. Denn Probleme zu zerreden oder darauf herumzureiten, bringt keinem der Partner irgendetwas. Vielmehr sollten Sie sich in solchen Situationen selbst reflektieren: Was empfinde ich? Gibt es einen anderen Grund, der diesen Streit ausgelöst hat? Wie kann ich das meinem Partner kommunizieren, ohne dass wir beide verletzt werden?

Lange Problemgespräche sind tatsächlich oftmals kontraproduktiv für das Gefühlsleben innerhalb einer Beziehung. Denn irgendwann sinkt die Stimmung auf den Nullpunkt und Sie beginnen sich gegenseitig nur noch Vorwürfe zu machen. Haben Sie ein Thema offen besprochen, sollten Sie darauf Taten folgen lassen, anstatt immer weiter zu reden. Besinnen Sie sich lieber auf sich selbst und bringen Sie wieder Stabilität in Ihr Leben. Investieren Sie Zeit und Mühe in Ihre Beziehung und verbessern Sie Ihr gemeinsames Wohlbefinden – so finden Sie zusammen aus einer kleineren Beziehungskrise heraus, ganz ohne Paartherapeut. Gelingt Ihnen das nicht, ist professionelle Hilfe keine Schande und kann Ihnen neue Wege zeigen.


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