Schlussstrich mit Liebesbrief

Während in mir etwas jubelt, applaudiert und “endlich!” ruft, kommen bei dir mit dem nächsten Morgen die Zweifel: Was war das? Dürfen wir das? Zuerst hast du die Notbremse gezogen, die Devise: Zurück auf Freundschaft. Länger als ein paar Wochen hat das aber nicht funktioniert. Du gestehst mir, dass du mich eigentlich nur küssen wolltest, als du mir in einem Café erklärt hast, dass wir nur befreundet sein sollten. Wir versuchen, miteinander auszugehen, während wir beide noch bei unseren Ex-Partnern leben.

Kann ich mit meiner besten Freundin reden?

Während wir noch nicht definiert haben, was das eigentlich werden kann oder soll, steckt vor allem dir die letzte Beziehung und Enttäuschung noch in den Knochen. Es geht alles viel zu schnell. Als du merkst, dass ich mir sicher bin, dass ich eine Beziehung mit dir möchte und Gefühle für dich habe, ziehst du den Schlussstrich. Ohne viel Worte, eigentlich nur mit deinem Schweigen, in einer Nacht in einem nasskalten Zelt an der Ostsee. Auf der Rückfahrt reden wir kein Wort miteinander und fangen beim Abschied beide an zu weinen.

Stunden später schreibst du mir nur: “Ich würde jetzt gern mit meiner besten Freundin über alles reden.”

Und die hab ich versucht zu sein, obwohl es nichts gab, was ich mehr wollte als dich und ich nicht verstehen konnte, warum es nicht funktioniert hat. Auch als du mir wenige Wochen später deine neue Freundin vorgestellt hast, hab ich alles versucht, um dir danach wieder als Freundin ins Gesicht schauen zu können. Ich habe eine Maske aufgesetzt und alles mit dir unternommen, was wir vorher auch gemacht haben. Und du hast mir immer wieder einen Moment zu lang in die Augen gesehen, dich einmal zu oft gemeldet und bist ein Stück zu nah an mich herangerückt. Die Hoffnung, dass du deine Meinung änderst, hat mich überallhin verfolgt und auch meine nächste Beziehung schnell zu einem Ende geführt.


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