Ist das noch normal? Die 3 Stufen der Eifersucht

Ich bin eifersüchtig – was kann ich tun?

Besinnen Sie sich auf Ihre Eigenständigkeit. Eifersucht kann bedeuten, dass man sich zu sehr über den Partner definiert (meist schätzt man sich unmerklich selbst gering). Setzen Sie sich daher mit Ihren eigenen Ansprüchen und Bedürfnissen auseinander, und geben Sie nichts unüberlegt für den Partner auf. Stattdessen üben Sie, die Signale der Zuneigung Ihres Partners täglich bewusst zu erleben. Wie sieht Ihr Alltag aus? Wenn mehrere Umstände aus dem vorangegangenen Absatz auf Sie zutreffen und Ihre Lebensqualität darunter leidet, ist Hilfe gefragt. Denn ab einem bestimmten Punkt ist Eifersucht ein sich selbst verstärkender Prozess, den Sie alleine nicht mehr stoppen können. Die daraus resultierende Belastung halten Sie auf Dauer nicht aus, und Ihre Beziehung auch nicht. Eifersuchtssprechstunde, Psychotherapeut oder Selbsthilfegruppe sind gute Anlaufstellen, um der Sache auf den Grund zu gehen und an Lösungsstrategien zu arbeiten (Institutionen in Ihrer Nähe im Netz recherchieren!).

Mein Partner ist eifersüchtig – was kann ich tun?

Mit einem eifersüchtigen Partner an der Seite tun viele Menschen, was naheliegend ist: Das eigene Leben auf die Eifersucht des Partners einstellen. Um „Wo-warst-Du“-Eskalationen zu vermeiden, werden Treffen abgesagt, Freizeitinteressen ohne den Partner fallen gelassen, unglaublicher Stress auf sich genommen, um nur ja nicht fünf Minuten zu spät zu kommen. Das tut keinem gut. Und hilfreich ist es auch nicht. Wenn Sie sich einschränken, wird ein krankhaft eifersüchtiger Partner die Maschen nur noch enger ziehen. Es genügt, keinen Anlass zur Eifersucht zu geben. Pflegen Sie ihre sozialen Kontakte ohne Heimlichkeit, aber äußern Sie hinterher nicht allzu große Begeisterung. Nutzen Sie die Gelegenheit lieber, um Ihrem Partner zu sagen, wie wenig Sie sich vorstellen können, mit jemand anderem als ihm oder ihr zusammen zu sein. Bekräftigen Sie Ihre Liebe, ohne sich zu rechtfertigen. Wenn sich die Situation nicht bessert, hilft nur Tacheles: „Bitte such Dir professionelle Hilfe, oder wir müssen uns trennen.“

Eifersuchtswahn

Manchmal wird chronische Eifersucht von körperlichen oder psychischen Erkrankungen begünstigt oder sogar verursacht (z.B. hirnorganische Störungen, Depressionen). Es kann also nicht schaden, einen Arzt zu Rate zu ziehen, um abzuklären, was die Eifersucht im Einzelfall bedeutet, denn selten kommt es zum Eifersuchtswahn. Betroffene sind für rationale Argumentation nicht mehr zugänglich, ihre feste Überzeugung, betrogen zu werden, weist absurde Züge auf. Sie sind sich zu keinem Moment mehr bewusst, wie unangemessen ihr Empfinden und Verhalten ist, und es plagt sie auch keinerlei schlechtes Gewissen. Dieser Zustand gehört in medikamentöse Behandlung, um die Eifersucht zu bekämpfen!


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