Katrin Bauer2. Perspektivlosigkeit als Ursache fürs Entlieben
„Alles ist im Fluss“, hieß es schon bei den großen griechischen Philosophen. Und das Prinzip des ewigen Wandels gilt auch für eine erfüllte Beziehung – zumindest, wenn man Frauen befragt. Um stabil zu bleiben, muss die Liebe sich stets entwickeln, darf nicht einrosten, stehenbleiben, kalt werden. Zum Glück leben wir nicht mehr in Zeiten, in denen frau darauf angewiesen ist, dass ein Mann ihr finanziell und familiär eine Perspektive bietet. Doch er muss eine Vision mit ihr teilen, einen gemeinsamen Weg vor Augen haben, Ziele abstecken und mit vereinter Kraft daran arbeiten. Ob nun der Traum vom eigenen Haus, der Familienzuwachs, ein eigenes Unternehmen oder schlichtweg der nächste Sommerurlaub: Wer keine Signale in Richtung Zukunft sendet, das vereinte Pläneschmieden scheut und immer nur im heute lebt, riskiert damit die emotionale Abkopplung seiner Partnerin.
Die Liebe festhalten – um jeden Preis?
Wir leben in einer Zeit der Unverbindlichkeit. Das zeigt sich nicht nur in Wegwerf-Konsum, monatlich kündbaren Mitgliedschaften und befristeten Arbeitsverträgen, sondern vor allem in kurzen, oberflächlichen Liebschaften, wohin man auch guckt. Doch die Liebe braucht Mut und die Liebe braucht Verbindlichkeit. Um sich zu entfalten, zu wachsen und kleine und große Stürme zu überstehen. Auf der anderen Seite schlägt die Maxime unserer Großeltern, „auseinandergehen ist nicht – komme, was wolle“, zu sehr ins andere Extrem und ist deshalb heute zu Recht überholt.
RedaktionEs ist gut, bei völligem Beziehungs-Schiffbruch (Untreue, physische oder psychische Gewalt, etc.) die Möglichkeit zur Trennung zu haben, ohne gleich gesellschaftliche Ächtung fürchten zu müssen. Zusammensein sollte, wer sich liebt. Solange man liebt, kann und muss man um die Partnerschaft kämpfen. Liebt man nicht mehr und kommt die Liebe auch nicht zurück – dann ist es womöglich an der Zeit, weiterzuziehen.
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Eric Hegmann