Eine Flutwelle verletzter Gefühle

Ich lasse es zu

Ich gehe immer noch Arbeit. Und zum Sport. Und deutlich öfter zu Freunden. Aber ich mache niemanden mehr vor, mir ginge es gut. Mir geht es scheiße. Und ich finde es furchtbar, dass ich Hilfe von außen brauche. Aber so ist es nun einmal. Ich rede über dich, über unsere Probleme und darüber, wie schrecklich ich dich vermisse. Und so stelle ich langsam jeden Pfeiler wieder auf, den die Flutwelle in mir mitgerissen hat.

Ich fühle mich nicht schlecht, weil ich mich schlecht fühle

Und natürlich gibt es manchmal immer noch Überschwemmungen. Vor allem nachts, wenn die Szenen zurückkommen. Aber ich habe mir Gummistiefel angezogen und wate durch das Elend. Und ich fühle mich nicht schlecht, weil ich mich schlecht fühle. Das gehört dazu. Aber nur weil du mich nicht mehr liebst, heißt das nicht, dass ich mich nicht mehr lieben darf.

Und irgendwann zieht der Himmel auf

Und mittlerweile sehe ich ein, dass das mit uns keine Chance mehr hatte. Wir waren schon zu weit voneinander entfernt, um noch aufeinander zu gehen zu können. Ich wünschte nur, wir hätten eher miteinander geredet. Aber daran bin ich selbst nicht unschuldig. Und es ändert nichts, sich immer wieder die Frage zu stellen: Was wäre wenn?

Ich muss da jetzt durch. Und es ist okay, dass mir das nicht leicht fällt. Denn die Gefühle zu dir lassen sich nicht einfach abstellen. Aber sie werden weniger, und irgendwann ist Ebbe. Bis dahin schippe ich tapfer das Wasser aus meinem Herzen, säe neuen Dünger für bessere Tage und warte darauf, dass der Himmel aufzieht und die Sonne die letzten Pfützen trocknet.


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