Die liebe Liebe – Wie wir sie lernen und vorleben

Sternberg beschreibt Leidenschaft als ein starkes Gefühl der Erregung, welches lediglich bei kurzfristigen Beziehungen eine große Rolle spielt. Plant man aber etwas Langfristiges, ist Leidenschaft nicht stabil genug, um die Liebe aufrecht zu erhalten.

Sternbergs Dreieckstheorie

Seine Theorie setzt sich aus drei Komponenten zusammen. Je mehr das Dreieck miteinander harmoniert, desto stärker ist die Liebe:

  • Vertrautheit/Intimität
  • Leidenschaft
  • Bindung/Entscheidung

1. Vertrautheit/Intimität basiert auf Sympathie. Dazu gehören positive Gefühle wie Nähe, Wertschätzung und Respekt. Es ist ein tiefer Wunsch nach Verbundenheit, Zuverlässigkeit aber auch Wärme und Wohlbefinden. Dies ist eine emotionale Komponente, die dazu verleitet, sich „warm“ anzufühlen. Es ist so, als ob die Sonne aus dem Inneren strahlt und sich dabei ein wohlig warmes Gefühl ausbreitet.

2. Leidenschaft löst Gefühle der Anziehungskraft, Vertrautheit und Nähe aus. Dahinter steckt der Wunsch, dass der Partner ebenso empfindet. Es ist daher eine Komponente, die der Motivation entspring. Motive für solch eine starke Hingabe sind unterschiedlicher Natur. Ein Mensch möchte beispielsweise vermeiden, sich einsam zu fühlen, oder er befindet sich in der Stimmung der Unterwürfigkeit. Doch auch sexuelle Bedürfnisse oder das Ausleben von Dominanz sind mögliche Motive für Leidenschaft. Diese motivationale Komponente ergibt ein „heißes“ Gefühl.

3. Bindung/Entscheidung: Hier entscheidet sich ein Partner oder im besten Fall beide für eine kurzfristige oder eine langfristige Beziehung. Bei der ersten Variante liebt man den anderen einfach. Bei der zweiten Möglichkeit geht es um gemeinsame Lebenspläne und das Überwinden von Tiefen. Die dritte Komponente ist kognitiver Natur und daher als „kühl“ anzusehen, weil durch diese emotionale Distanz eine wohlüberlegte Entscheidung getroffen wird.

Doch das ist noch nicht alles. Sternberg kombinierte die drei Komponenten miteinander und entwickelte daraus acht Arten, wie wir Menschen lieben. Er ging davon aus, dass wir verschiedene Etappen der Liebe durchlaufen und situationsbedingten Einflüssen unterliegen, die uns wiederum zu Veränderungen führen (sollten).


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