Bitte verlass mich nicht!

Jedes Mal, wenn ich vor ihm die Wohnung verlasse, rechne ich damit, beim Nachhausekommen einen solchen Brief lesen zu müssen wie damals. Selbst dann, wenn wir vorher nicht gestritten haben. Jeden Morgen nach dem Aufwachen taste ich nach ihm, um die Gewissheit zu haben, dass er noch da ist. Manchmal, wenn ich noch im Halbschlaf bin und vergessen habe, dass er heute in seiner eigenen Wohnung schläft, bekomme ich Herzrasen. Wenn er morgens einfach nur Brötchen holen geht um mich zu überraschen, denke ich, er sei weggefahren und komme nie mehr wieder.

Wie ich versuche damit zu leben

Nein, so zu leben, ist nicht schön. Ganz und gar nicht. Deshalb mache ich eine Therapie. Und ich kann jedem, der sich in dieser Geschichte irgendwie wiedererkennt, nur raten, das Gleiche zu tun. Eines muss ich allerdings ganz klar sagen: Verlustängste wird man nicht los, indem man bloß auf der Couch eines Psychologen Platz nimmt. Man muss hart an sich arbeiten und sich immer wieder bewusst machen, dass es ebenso einen Verlust für den Partner bedeutet, wenn er Ihre Beziehung beendet.


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