Wie Männer mit Enttäuschung und Zurückweisung umgehen

Es hat lange gebraucht, diese Mechanismen zu erkennen. Noch viel länger hat es gedauert, dagegen anzugehen und selbst heute erwische ich mich noch manchmal dabei, wie die Lawine ins Rollen kommt. Nicht nur in Beziehungen. Obwohl, da noch eher als im Beruf oder bei Freunden.

Zurückweisung ist immer ein schlimmes Gefühl. Jeder möchte gesehen, gehört und wertgeschätzt werden. Vor allem von dem Menschen, der uns am wichtigsten ist. Unser Partner ist jedoch überfordert, wenn wir von ihm immerwährende Anerkennung verlangen. Er hat, wie wir, seine Launen und Schwächen und ist nicht zu bedingungsloser Liebe und permanenter Bewunderung und Bestätigung fähig. Nicht hinter jeder Nichtbeachtung steckt eine Kränkung oder der Wille zur Verletzung. Manchmal hat der andere einfach nur einen schlechten Tag.

Im Job oder im Umfeld fällt es uns leichter, mit einem »Nein« umzugehen. Seltenst unterstellen wir da persönliche Motive. Deshalb kann man aus diesen Fällen für die Partnerschaft lernen. Niemand käme auf die Idee, seinen Chef zu beschimpfen oder einen Freund anzuschreien, weil man mit seinem Einfall nicht ankommt. Auch ein passiv-aggressives Verhalten, wie die Flucht in die Kneipe oder die Weigerung, weiter zu arbeiten, würde im Normalfall zur Kündigung führen. Auch Freunde würden so ein Verhalten nur absehbare Zeit mitmachen. Hier sind wir uns der Konsequenzen unseres Handelns bewusst und würden einen Teufel tun, diese zu riskieren.


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