Wie ihr als Paar über wichtige Lebensentscheidungen sprechen könnt

Auf jede Beziehung wirken Veränderungen ein, von innen und außen. Wie geht ihr mit denen um, die euer ganzes Leben umkrempeln und auf den Kopf stellen? Eine Übung aus der Paartherapie für die ganz wichtigen Entscheidungen im Leben.

Intervention: Träume innerhalb eines Konfliktes

Wie der Name bereits sagt, liegt hier der Schwerpunkt darauf, die Träume des Partners besser zu verstehen, die dem Problem zugrunde liegen. Dies erfolgt in unterschiedlichen Rollen, dem Traumerzähler und dem Traumfänger (dem Zuhörer).

Schritt 1: Den Traum erzählen

Die Aufgabe des Traumerzählers ist es, ehrlich über die eigenen Gefühle und Überzeugungen hinsichtlich der Position zu diesem Thema zu sprechen. Finde heraus und erläutere, was dir deine Position bedeutet, welcher Traum ihr zugrunde liegt. Erzähle, woher dieser Traum oder diese Überzeugung kommt und was er/sie symbolisiert. Du musst dabei klar und ehrlich sein. Was willst du wirklich in dieser Frage? Warum ist dir das Thema wichtig? Versuch deine Position so zu erläutern, dass dein Partner/deine Partnerin sie versteht.

Bringe KEINE Argumente für deinen Standpunkt vor und versuche NICHT, deinen Partner/deine Partnerin von deinem Standpunkt zu überzeugen. Erläuter einfach, wie du die Dinge siehst.

Die Aufgabe des Traumfängers ist zuhören. Deine Aufgabe hier ist es, dem Partner/der Partnerin ein Gefühl der Sicherheit zu geben. Er/sie soll sich sicher genug fühlen, um dir seine/ihre Position in dieser Frage zu erläutern und von seinen/ihren Überzeugungen, Träumen oder Geschichten zu erzählen. Zu diesem Zweck hörst du zu, wie ein Freund zuhören würde. Versuche NICHT, das Problem zu lösen. Dafür ist es viel zu früh. Zuerst müsst ihr den Gegensatz eurer Träume beenden und wieder der Freund des jeweils anderen werden und eure feindlichen Positionen aufgeben. Versuch, die Bedeutung des Traums deines Partners/deiner Partnerin zu verstehen. Zeige Interesse.

Schritt 2: Den Traum verstehen

Es geht an dieser Stelle nicht um die Problemlösung. Ziel ist es vielmehr, vom Stillstand zum Dialog überzugehen und die Position des Partners/der Partnerin zu verstehen. Dazu stellt der Zuhörer (Nach-)Fragen wie diese:

  1. Hast du irgendwelche Grundüberzeugungen, ethische oder sonstige Werte, die für deine Position in dieser Frage eine Rolle spielen?
  2. Steckt eine Geschichte dahinter oder gibt es in irgendeiner Weise einen Bezug zu deiner Herkunft oder deinen Kindheitserfahrungen?
  3. Sag mir, warum dir das so wichtig ist.
  4. Welche Gefühle hast du zu diesem Thema?
  5. Was erträumst du dir diesbezüglich?
  6. Liegt darin ein tieferer Sinn oder
  7. Zweck für dich?
  8. Was wünschst du dir?
  9. Was brauchst du?
  10. Gibt es eine Angst- oder Katastrophen-Vorstellung, wenn sich dieser Traum nicht erfüllt?

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