Wenn aus Fürsorge zu wenig Für und zu viel Sorge wird

3. Halten Sie Ihr Betüdelungs-Gen im Zaum

Eine Falle, in die vor allem Frauen tappen, vor denen allerdings auch Männer nicht sicher sind: Der Planet hat keine eigene Galaxie, sondern kreist nur noch um den Partner. Es gibt nämlich nicht nur Helikopter-Eltern, es gibt auch Helikopter-Partner.

„Möchtest du noch einen Tee, Schatz? Hast du heute schon genug Wasser getrunken? Soll ich noch schnell das Hotel für dich anrufen?“

Sie sind nicht seine Mutter und Sie wollen doch eigentlich auch nicht zu einer Glucke mutieren. Er wird sich anfangs sicherlich geschmeichelt fühlen, die Aufmerksamkeit in vollen Zügen genießen. Aber auf Dauer? Findet Mann eine solche Frau hot? Ist das die Eine, mit der es prickelt und das Leben aufregend wird? Eher nicht.

„Vorsicht, das Curry ist dir bestimmt zu scharf. Ich habe dir aber schon etwas anderes bestellt.“ – „Puh, meinst du echt, du solltest noch einen Gin Tonic trinken, morgen plagen dich sonst bestimmt Kopfschmerzen. Ich lege dir schon mal Tabletten hin. Letztes Mal ging es dir am Sonntag ja gar nicht gut. Und wie wäre es mit einem Liter Wasser? Ich habe dir schon eine Flasche hingestellt.“ – „Oh wirklich, du möchtest die Serie jetzt gern mit mir weiterschauen? Klar, gern. Ich sage den Pizza-Abend mit meinen Freunden ab, das können wir ja ein anderes Mal nachholen.“

Diese Beispiele zeigen, dass es genauso für Männer gilt: Zuviel Fürsorge und damit Selbstaufgabe ist unsexy. Das Gefühl einer starken Schulter und ein wenig Beschützerinstinkt in allen Ehren – Frauen sind aber (übrigens nicht erst seit dem 21. Jahrhundert) durchaus in der Lage, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen 😉 Es ist zwar eine prima Sache, wenn er unterstützend zur Seite steht, aber sie bekommt es easy alleine hin, den Alltag mit all seinen kleinen Hürden zu managen.

Fürsorge ist ein wichtiges Element der Partnerschaft

In gesunder Dosis zeigt Fürsorge, wie wertvoll Sie füreinander sind und wie viel Ihnen der andere bedeutet. Fehlt sie, sollten die Alarmglocken angehen, denn wenn einem der Partner egal ist, stimmt etwas ganz und gar nicht in der Partnerschaft. In übertriebener Variante fühlt sich der Partner jedoch erdrückt.

Was ist denn nun zu viel, was zu wenig und was genau richtig? Hier hat jeder seinen individuellen Maßstab. Letztlich hilft das Zaubermittel schlechthin: sprechen und verhandeln Sie einfach darüber. Erkennen Sie den Fürsorge-Drang des anderen oder Ihren eigenen an und tauschen Sie sich aus. Nehmen Sie nicht persönlich, wenn Ihre Bedürfnisse nicht gleich sind. Vor allem interpretieren Sie unterschiedliche Wünsche nicht aus Ihrer Wahrnehmung heraus. Ihr Partner liebt Sie auch, wenn er nicht genau so handelt, wie Sie das tun würden. Und dann küssen Sie sich einfach.


Weitere interessante Beiträge