Was Frauen und Männer in Beziehungen vermissen

Glücklich bis ans Lebensende? Das wäre schön. Wenn da nicht diese unerfüllten Wünsche wären …

Wir wissen ziemlich genau, weswegen Beziehungen auseinander brechen, dazu müssen wir nämlich nur die Scheidungsanwälte befragen: “Wir haben keine Gemeinsamkeiten mehr” führt in verschiedenen Variationen die Liste der Gründe an. Das können Ziele ebenso sein wie Interessen, Bedürfnisse und Werte, die im Lauf der Zeit das Paar nicht mehr einen, sondern eher trennen. Irgendwann haben viele Paaren aufgehört, sich darüber auszutauschen.

Warum?

Weil es schwer ist, offen darüber zu reden, was man sich wünscht. Niemand will den Partner verletzen. Doch wenn der Partner auch nichts sagt, verändert sich nichts. Dann denken sich Beide: Es gibt ja keine Probleme, sonst würde man doch darüber reden.

Dieser Partnerschaftsfalle kann jedes Paar entgehen, wenn es sich seine unterschiedlichen Wünsche bewusst macht.

Was Frauen hauptsächlich in Beziehungen vermissen:

Er lässt es an Aufmerksamkeit mangeln. Aufmerksamkeit hat viele Facetten. Sie ist das kleine liebevolle Bindeglied im Alltag. Ist sie nicht mehr da, herrscht Gleichgültigkeit. Die schmerzt, denn Liebe ist genau das Gegenteil. Aufmerksamkeit sagt: Du bist für mich etwas Besonderes.

Gespräche verlaufen neutral bis abgewandt. Das bedeutet, dass der Partner wenig Rückfragen stellt, nicht auf das Gesagte eingeht, sich nicht merkt, worüber sie gesprochen hat. Die Partnerin erlebt Unterhaltungen dann nur sachbezogen und nicht emotional. Frauen mögen in ihrer Beziehung nicht nur über Fakten, Fakten, Fakten sprechen, sondern sich über ihre Gefühle austauschen.

Komplimente? Fehlanzeige. Männer reagieren genervt, wenn sie – direkt oder indirekt – dauernd gefragt werden, ob sie ihre Liebste tatsächlich noch attraktiv finden. Dabei bräuchten sie ihrer Partnerin nur zuvorzukommen und von sich aus ein paar nette Worte finden. Frauen wissen, wie ihre Partner auf visuelle Reize reagieren. Bleiben Komplimente (in welcher Form auch immer) aus, erzeugt das die Befürchtung, nicht vom geliebten Menschen begehrt zu werden – und das ist schließlich die Basis der Anziehungskraft eines Paares.

Geringes Interesse an ihrer Person. Viele Frauen klagen, dass ihre Partner ihre Leistungen nicht anerkennen. Weder die im Beruf noch die in der Partnerschaft. Fehlt in einer Beziehung dauerhaft Lob, entsteht der Eindruck von Gleichgültigkeit oder sogar davon, dass all ihre Mühen selbstverständlich sind.

Es gibt zu wenig Zweisamkeit. Entweder ist ständig Full House (und sie kümmert sich natürlich darum, dass alle Gläser gefüllt und kein Magen hungrig ist), oder man ist miteinander einsam. Das ist für viele Frauen eine furchtbare Vorstellung. Dann wären sie lieber wirklich allein und könnten wenigstens das beste aus dieser Situation machen.

Er ist nur rein körperlich anwesend. Noch ein Klischee: Er kommt nach Hause, ein kurzes Brummen, vielleicht ein flüchtiger Kuss und dann rasch an den Rechner – es könnte ja zwischen Abfahrt aus dem Büro und Ankunft in der Wohnhöhle noch eine super wichtige Mail eingetroffen sein. Sie kümmert sich allein ums Essen. Nach der Stulle lässt er sich ins Sofa fallen und schaltet auf Durchzug-Modus. Für sie eine schreckliche Situation. Für ihn vermutlich einfach nur das entspannte Ende eines stressigen Tages.

Kleine Veränderungen bleiben unbeachtet. Das Klischee sagt: Ihm ist die neue Frisur nicht aufgefallen. Tatsächlich fällt diese Klage häufig. Natürlich geht es nicht wirklich um den Haarschnitt oder die Tönung, es geht um Achtsamkeit. Das kränkt, weil die Partnerin sich nicht mehr als die Nummer Eins in seinem Leben fühlt.

Wo bleiben die gemeinsamen Unternehmungen? Wenn die Partnerin um Termine im Kalender ihres Mannes betteln muss, hat sie den Eindruck, sich aufzudrängen. Doch wenn ein Paar auf neue Eindrücke gemeinsamer Unternehmungen verzichtet, wird sich jeder Partner Ersatz im Freundes- oder Bekanntenkreis suchen. Und aus solchen Freundschaften entstehen dann Affären.

Zärtlichkeit und kuscheln kommen zu kurz. Sich in den Arm nehmen, die Nähe des Anderen spüren – das kann, muss aber nicht zwangsläufig Stufe eins für Spaß im Schlafzimmer sein. Körperlichkeit darf nicht allein als Vorspiel geschehen. Viele Frauen vermissen eine nicht sexuelle Intimität mit ihrem Partner. Ist die nicht da, verlieren sie die Lust an mehr.


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