Warum Gespräche wegen Corona tiefgründiger werden

Singles beklagen zurecht, dass Gespräche über Dating-Apps oft entsetzlich oberflächlich bleiben. Zu viele Kandidaten gleichzeitig, zu wenig echtes Interesse. Doch dies scheint sich durch COVID 19 zu verändern

Das Kennenlernen beginnt tiefgründiger

Ein Grund hierfür ist sicher, dass Corona in allen Köpfen präsent ist und letztlich irgendwann – meist sehr früh – wegen der Kontaktsperre thematisiert wird. Diese drohende Gefahr da draußen macht etwas mit uns und darüber tauschen wir uns aus. Während sich frühere Gesprächsthemen oft langsam vom Oberflächlichen zum Tiefgründigem wandelten – oder auch nicht –, beginnen Unterhaltungen bereits anspruchsvoller. Denn was macht ein tiefgründiges Gespräch aus? Die emotionale Verbindung, die die Gesprächspartner eingehen. Das geschieht durch das Äußern von Sorgen, von Wünschen, von Hoffnungen und von Ängsten – eben von Emotionen. Gut möglich, dass dies zu sicheren Bindungen und stabilen Beziehungen führen wird. Wo Partner einander das Gefühl geben, sie seien für den anderen da. Sie würden ihm zuhören. Sie würden ihn unterstützen. Sie würden die Sorgen und Ängste erfahren wollen und ernst nehmen. Wo der Partner tatsächlich gleichzeitig Hafen und Fels in der Brandung ist. Wo emotionale Nähe und Bindung gesucht wird – und nicht nur eine kurze Ablenkung oder ein Ego-Boost via belanglosem Chat, der morgen entweder vergessen oder wortgleich mit dem nächsten Kandidaten geführt werden könnte. Wo ernsthaftes Interesse zu Verbindlichkeit führt.

Das werden wir natürlich erst im Nachhinein beurteilen können, doch ein Anfang scheint gemacht. Und man wird doch noch träumen dürfen in diesen Tagen, oder nicht?


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