Lasst uns ohne Vorwürfe auseinander gehen

Aus damaliger Sicht war dieses Ende wohl nicht zu vermeiden. Trennung, Schuldzuweisung, Streit und das aufgrund unerfüllter Wünsche und Bedürfnisse. Sie kam aus einer Beziehung mit einem Typen, der sie für seine Ex verließ, mehr noch, er hatte sie wohl auch betrogen. Sie entwickelte daraus eine große Verlustangst, die sich in Eifersucht zeigte. Gleichzeitig war ihr Unabhängigkeit wichtig bei gleichbleibender Sicherheit. Also: ein Partner, der sie so akzeptiert, wie sie ist, der ihr aber auch Sicherheit geben kann, also einer, der immer für sie da ist und der sie nie verlässt.

Ein Jahrzehnt danach ist eindeutig: Das hätte ich heute anders geregelt, aber damals war ich noch nicht so reif, wie ich es jetzt bin. Heute weiß ich es besser.

Früher war ich einfach nur ein Arschloch. Wenn ich jetzt, 10 Jahre später, über solche Beziehungsverläufe im Netz lese, knallen mir die Diagnosen um die Ohren. Sie soll eine ängstlich-unsichere, co-abhängige, dependente Borderlinerin oder Co-Narzisstin sein. Und ich wäre ein egoistischer, selbstverliebter Narzisst.

Ganz ehrlich? Wem bringt es was, dem Ex eine Diagnose anzudichten? Mir bringt es nichts, meiner Ex etwas anzudichten oder sie zu beleidigen. Sie war eine Person, in die ich verliebt war, mit der ich gute Zeiten hatte. Und sich daran zu erinnern, finde ich in solchen Momenten wichtig. Denn es war nicht alles schlecht. Und überhaupt finde ich persönlich es gar nicht so schlimm mit der Ex noch befreundet zu sein.


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