Kann man den Partner (WIRKLICH) nicht ändern?

Reden ist Gold

Dennoch gilt als Faustregel: Was uns in einer Beziehung stört oder verletzt, sollte auch angesprochen werden. Nichts ist so belastend, wie Tag für Tag stillschweigend die Wackersteine überschrittener Grenzen mit sich herumzutragen. Aus Angst, den anderen zu verärgern oder gar zu verlieren. Die Zeit arbeitet hier zusätzlich gegen uns. Haushalt, Umgangsformen, Freizeit, Sex, Verantwortungsbereiche – mit der Dauer einer Beziehung festigen sich auf all ihren Ebenen bestimmte Muster. Und je länger wir mit der Aussprache warten, desto schwerer sind sie aufzubrechen. Je früher also, desto besser. Doch wie geht das nun, ohne auf eine Mauer aus Trotz und Resignation zu stoßen?

So funktioniert es

Das Gute vorweg: Es braucht keine langwierigen, ermüdenden Psycho-Diskussionen. Ist die Grundstimmung gerade ohnehin positiv, kann schon ein kurzes, klares Gespräch Erfolge bringen. Wichtig ist, dem anderen jetzt nicht direkt sein Fehlverhalten vorzuwerfen. Schließlich möchten wir mehr erreichen als den Austausch von Schuldzuweisungen. Die bringen nämlich keinem was. Um also erst gar keine Fronten entstehen zu lassen, erwähnen wir zunächst etwas Schönes. „Es ist toll, dass wir in letzter Zeit häufiger etwas zu zweit unternehmen. Ich freue mich, dass wir beide dafür mehr Raum schaffen konnten.“ So etwas. Das grenzt zwar an positive Manipulation, macht aber nichts. Denn nun ist eine gute, konstruktive Basis geschaffen und der Partner spürt: Ich werde hier nicht in die Mangel genommen. Und ist offen für das, was noch kommt.

Der richtige Dreh

Nach dieser taktischen Vorbereitung nähern wir uns dem eigentlichen Gesprächsthema. Das ist zwar der vermeintliche Fehler des anderen, mit einem Angriff auf seine Person kommen wir aber nicht weit. Der Satz „Es stört mich, dass du so unfassbar unordentlich bist und immer deinen Kram überall rumliegen lässt!“ wäre zum Beispiel vermutlich wenig zielführend. Besser klappt es da meist, die Beschwerde als Wunsch zu formulieren: „Ich fühle mich einfach wohler, wenn die Wohnung ordentlich ist. Es wäre schön, wenn wir daran gemeinsam arbeiten könnten und so seltener streiten.“ Diesen Ansatz wird er wahrscheinlich viel eher verstehen (wollen).


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