Einseitige Freundschaft? Nein danke!

Wie kann man sich vor solchen einseitigen Beziehungen schützen?

Geduld und Ausdauer sind individuell. Aber bei niemandem sind sie unendlich. Weder sollte man in Freundschaften oder Beziehungen sofort aufrechnen. Niemand ist eine Bank. Wer an seine Umwelt ständig Erwartungen stellt, sollte sich klar machen: Freunde und Liebespartner sind nicht da, um Erwartungen zu erfüllen.

Wenn aber dauerhaft das Beziehungskonto auf der eigenen Seite im Minus ist, während der andere permanent das Plus genießt, ist es an der Zeit für ein klärendes Gespräch. Das sollte ohne Vorwürfe erfolgen, aber doch deutlich machen, dass man sich benachteiligt oder vielleicht sogar ausgenutzt fühlt. Möglich ist auch, dass man selbst Anstrengungen des anderen übersehen hat, weil man selbst nicht aufmerksam war. Das findet man dann im offenen Gespräch heraus.

Zeigt das Gegenüber keine Einsicht und fühlt sich selbst wie „Gottes Geschenk an die Welt“, dann sollte man sich zurückziehen und sein Engagement und seine Kraft lieber auf jene Menschen verwenden, die diese Bemühung zu schätzen wissen. Die auch selbst zu investieren bereit sind. Diese Menschen gibt es, aber man übersieht sie leicht, während man sich um andere bemüht.

Fazit: Einseitige Beziehungen basieren auf einem Ungleichgewicht des Engagements

Ob wir das mögen oder nicht: Es gibt Menschen, die – aus welchen Gründen auch immer – egoistisch nur auf ihren eigenen Vorteil bedacht sein. Sie finden es gut, dass sich andere um sie bemühen, daraus ziehen sie Anerkennung und ein gutes Gefühl, nämlich umsorgt, umworben und begehrt zu sein. Leider ist deren Empathie aber nicht ausgeprägt genug, um zu sehen, dass zu einer Beziehung eben auch ein Gleichgewicht solcher Bemühungen gehört.

In schwierigen Lebensphasen wird man nicht immer in der Lage sein, viel zurückzugeben. Da tut Anerkennung und Wertschätzung gut, um den eigenen Selbstwert auf erträglicher Höhe zu halten. Doch wer eben immer nur nimmt und nie gibt, und wer kein Problem damit hat, anderen Menschen durch Firedooring-Verhalten vor den Kopf zu stoßen, der ist schlicht und einfach ein schlechter Freund.


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