Sollten wir unsere Söhne zu Feministen erziehen?

Unsere Töchter sollen lernen, sich nicht klein zu machen und selbstbewusst für ihre Meinung einzustehen. So weit, so gut. Doch unsere Autorin findet: Es ist an der Zeit, auch unsere Söhne feministisch zu erziehen!

Jungen weinen nicht – oder doch? 

Während wir versuchen, unseren Töchtern klar zu machen, dass sie alles werden können, was sie wollen und sie von Grund auf stärken, gehen kleine Jungs bei diesem neuen Weltbild unter. Denn all das, was wir nun unseren Töchtern vermitteln wollen, wurde doch schon seit Anbeginn der Zeit unseren Söhnen in die Wiege gelegt. Das stereotype Bild vom starken Mann, der niemals weint und keinen Schmerz kennt, presst somit schon Kinder in ein Rollenklischee, das wir doch gleichzeitig versuchen, mit aller Macht zu durchbrechen. 

Und neben all dem achtsamen Erziehen, dem auf Augenhöhe begegnen, dürfen wir nicht aus den Augen verlieren, sie in der Entfaltung ihrer Persönlichkeit zu stärken. Eine Persönlichkeit, die nicht das Geschlecht als Maßstab nehmen sollte oder in geschlechtertypische Kategorien eingeteilt werden kann. Im Gegenteil gilt es hier vielleicht sogar einen Schritt zurückzugehen. Kinder einfach als das zu sehen, was sie nun mal eben sind: Kinder. 

Die Welt braucht feministische Männer 

Um einen Wandel in unserer Gesellschaft erwirken zu können, müssen Eltern anfangen, nicht nur ihre Töchter umerziehen zu wollen, sondern auch ihren Söhnen vorleben, wie eine gleichberechtigte Welt aussehen muss und kann. Jungs werden nicht als frauenfeindliche Unterdrücker geboren, sondern von ihren Müttern und Vätern unbewusst und ohne bösen Willen sozialisiert. Es gilt auszubrechen aus den internalisierten  Rollenklischees und zwar in beide Richtungen. Neue Werte gilt es zu vermitteln und all die Dinge, die jetzt noch so exotisch und neu sind, zu Idealen machen, die für die männliche Jugend erstrebenswert sind. Denn wenn wir an den längst überholten Männlichkeitsidealen unserer Väter festhalten, verhindern wir nicht nur den Fortschritt unserer Gesellschaft. Nein, wir verhalten uns absolut rückschrittlich und sabotieren die Zukunft unserer Kinder. Es liegt in unserer Verantwortung als Eltern, dass aus unseren Söhnen keine alten, weißen Männer werden. Wie schon Gloria Steinem sagte:

«Schön, dass wir angefangen haben, unsere Töchter wie unsere Söhne zu erziehen. Aber es wird erst funktionieren, wenn wir auch unsere Söhne mehr wie unsere Töchter behandeln.» 

Gloria Steinem

Kurz gesagt: Wir müssen anfangen, unsere Söhne zu Feministen zu erziehen!  


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