So kommen Sie gelassen durch die Trotzphase

Nehmen Sie die Wut ernst

Für Sie ist es eine Lappalie – für Ihr Kind bricht gerade die Welt zusammen. Versuchen Sie, sich in Ihre Tochter oder Ihren Sohn hineinzuversetzen, ziehen Sie das Ganze auf keinen Fall ins Lächerliche. Wenn Eltern immer mit Sätzen reagieren wie „Jetzt hab dich nicht so!“ oder „Hör auf zu schreien“ passiert nur eines: Das Kind speichert ab, dass seine Gefühle nicht okay sind. Spiegeln Sie stattdessen, wie das Kind empfindet: „Ich verstehe, dass du gerade wütend bist, das ist okay. Hau auf das Kissen hier und lass deinen Ärger raus.“

Lassen Sie Ihr Kind nicht allein

Ein 2- oder 3-jähriges Kind kann sich noch nicht allein regulieren, es braucht Sie. Bleiben Sie, wenn Sie es einigermaßen aushalten können, mit ihm in einem Raum und warten Sie ab, bis der Wutanfall vorbei ist und Ihr tröstender Arm verlangt wird.

Sprechen Sie darüber

Nachdem die Wut verraucht ist, nehmen Sie Ihr Kind fest in den Arm und lassen Sie später kurz Revue passieren, was geschehen ist. Bei manchen Kindern kann es helfen, die Wut greifbar zu machen: Erfinden Sie eine Geschichte zur Emotion. Etwa einen Wutwichtel oder einen Drachen, der zu Besuch war und sich fürchterlich aufgeregt hat.

Aber ich bin doch auch nur ein Mensch, oder?

Natürlich. Es kann passieren, dass Mutter oder Vater sich anstecken lassen, selbst wütend oder laut werden, oder die Türen knallen. Wir sind schließlich nicht aus Teflon, an dem jede Gefühlsregung abperlt. Das ist total in Ordnung, solange man nicht handgreiflich oder ausfallend wird. Wenn Sie merken, dass in Ihnen die Wut hochkocht, sagen Sie das ganz offen: “Ich bin gerade echt genervt. Deshalb gehe ich jetzt kurz aus dem Zimmer.” Nehmen Sie sich auch einen Moment für Ihre Gefühle. Und wenden Sie sich dann wieder liebevoll Ihrem Kind zu.

Mein persönlicher Lese-Tipp: Das Buch „Das gewünschteste Wunschkind aller Zeiten treibt mich in den Wahnsinn“ lege ich wirklich allen Eltern ans Herz. Es ist praxisnah, unglaublich witzig und zugleich fundiert geschrieben und hilft sehr, die Wutanfälle und sonstigen Kuriositäten im Alltag mit Kleinkind zu überstehen. Mehr dazu hier.


Weitere interessante Beiträge
Weiterlesen

Sag mal… Bist du schwanger?

Viele Frauen ab einem gewissen Alter müssen sich mit unangemessenen Fragen nach einer Schwangerschaft oder dem Kinderwunsch auseinandersetzen. Doch Familienplanung darf einfach kein Small-Talk Thema sein, findet unsere Autorin Jana.