Paarleben ist nicht gleich Familienleben!

TEAMARBEIT ALS ELTERNPAAR

  • Klären Sie bereits in der Schwangerschaft ab, wie Sie die ersten zwei Jahre meistern wollen – wohl wissend, dass die Partnerschaft darunter leiden wird. Falls Sie das nicht gemacht haben: Es ist nie zu spät, darüber zu reden!
  • Verbringen Sie gemeinsame Zeit mit dem Baby. Schaffen Sie damit gemeinsame Erlebnisse und Erinnerungen.
  • Verteilen Sie klare Verantwortlichkeiten im Alltag. Wer steht nachts auf? Wer hat den Windelvorrat im Blick? Wer macht die Arzttermine? Wer kümmert sich um einen Krippenplatz?
  • Treffen Sie wichtige Entscheidungen für Ihr Kind gemeinsam. Dazu zählen die Art der Betreuung, die Ernährung, die Gesundheit (z. B. Impfen).
  • Für die Mütter: Vertrauen Sie dem Vater und lassen Sie los. Er wird es auf seine Art richtigmachen.
  • Für die Väter: Fordern Sie liebevoll und zugleich bestimmt Ihre alleinige Zeit mit dem Baby ein. Sie legen hier den Grundstein für eine tragfähige Vater-Kind-Beziehung.
  • Verabschieden Sie sich bewusst mit einem schönen Akt (Dinner zu zweit, Kurzurlaub) übergangsweise vom Paarsein.
  • Setzen Sie sich einen Fixpunkt, ab wann Sie wieder verstärkt in Ihre Zweisamkeit Zeit investieren wollen. Feiern Sie diesen Zeitpunkt, wenn er da ist.

Die ersten zwei Jahre als Familie

Manche Eltern gehen total in der Rolle als Mutter oder Vater auf, so dass sie die Partnerschaft als Frau und Mann vergessen. In den ersten zwei Jahren brauchen Babys sehr viel Aufmerksamkeit. Da bleibt dann wenig Energie, Lust und Zeit, sich jetzt auch noch um den Partner zu kümmern.

Für diese Zeit gibt es eine einfache Lösung: Elternschaft ist Teamarbeit. Das bedeutet jedoch nicht, einer – häufig die Mutter – sagt an und einer – häufig der Vater – arbeitet zu. Das wird nicht funktionieren bzw. ist eine Ursache, wieso Paare in der Familie in die Krise schlittern. Es geht um Teamarbeit auf Augenhöhe.

Die Folgejahre

Verpassen Sie nicht den Absprung vom reinen Mutter- und Vatersein. Das tut Ihnen nicht gut und tut dem Paarsein nicht gut. Und es tut Ihrem Kind nicht gut. Wer sich zwei Jahre lang fremdbestimmt gefühlt hat, sollte zur Selbstbestimmung zurückkehren. Das bedeutet hauptsächlich für die Mütter, dass sie loslassen. Das Kind kann ab dem Alter von zwei Jahren deutlich mehr alleine agieren und passt sich dem Leben der Eltern an.

Für Mutter und Vater ist es wieder an der Zeit, mehr Frau und Mann zu werden. Die Tipps für die Eltern-Teamarbeit gelten weiter, doch in dem Maße, in dem das Kind selbstständiger wird, sollten Mütter wieder Frau und Väter wieder Mann werden.

Die Faustregel für das Familienleben lautet: Glückliche Kinder haben glückliche Eltern. Also beginnen Sie wieder, in sich, in Ihre Träume und Ihre Partnerschaft Energie und Zeit zu investieren. Es lohnt sich für alle – besonders für die Kinder!

paar-seinSascha Schmidt
„Wieder Paar sein! Erfüllte Zweisamkeit trotz Arbeit und Kind“
192 Seiten
ISBN 978-3-86910-518-5
Erhältlich bei humboldt


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