Ich bereue es! Was steckt hinter #RegrettingMotherhood?

Da tobt ein mehr oder weniger subtil geführter Konkurrenzkampf um – fast alles: den besten Kindergeburtstag, den besten Umgang, um Berufstätigkeit oder eben keine (jeweils als der bessere Modell) und die beste Entscheidung für die weiterführende Schule. Oder es heißt:

Wie, du willst KEIN zweites Kind?

Ach, der (oder die) Arme, dann bleibt er (oder sie) ja Einzelkind. Und auch die kinderlosen Frauen kommen nicht gut weg. Gelten als egoistisch oder irgendwie nicht normal. Auch beim Thema Social Freezing sind es vor allem Frauen, die das Ganze nicht als Chance, sondern als widernatürlich und anormal abstrafen. Mehrheitlich allerdings „glückliche“ Mütter, die sich kaum vorstellen können, wie es ist, wenn der perfekte Lebensplan nicht aufgeht und die kaum Verständnis haben für alleinstehende Frauen oder solche, die aus wie auch immer gearteten Gründen noch warten und darin eine Chance sehen, auch spät(er) noch Mutter zu werden. Wird dagegen ein Mann mit 70 noch Zwillingsvater, entlockt das den meisten höchstens ein Lächeln und ein „Na, sowas!“

Ja, das Thema ist unerschöpflich. Und so ließe sich noch Fass um Fass aufmachen. Aber eines sollten wir aus #RegrettingMotherhood ganz bestimmt mitnehmen. Mehr Ehrlichkeit, mehr Offenheit, weniger falsche Ideale und weniger Reinreden. Und die Hoffnung, dass das große Umdenken in Sachen Familienfreundlichkeit in Wirtschaft und Politik eines Tages mal Wirklichkeit wird. Damit Frauen angesichts eines der zweifellos größten Geschenke nicht sagen müssen: Ich will mein Leben zurück!


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