Buch-Tipp: „Das gewünschteste Wunschkind aller Zeiten treibt mich in den Wahnsinn“

Zur Not kann man die Sachen einfach in eine Tasche packen und mitnehmen: Wenn Eltern es nicht als Drohung verpacken, ist das Anziehen im Kindergarten nämlich durchaus eine Option! Was ist peinlich daran, mit einem fröhlichen Mädchen im Schlafanzug zum Kindergarten zu kommen, weil man morgens einfach zu lange kuschelnd im Bett gelegen hat? Nichts. Das örtliche und/oder zeitliche Verschieben ist also eine gute Möglichkeit, der Anziehproblematik aus dem Weg zu gehen. Wenn unser Kleinkind sich in der Wohnung weigert, Schneeanzug, Schuhe und Mütze anzuziehen, können wir diese einfach vor die Wohnungstür in den Hausflur legen, uns selbst anziehen und dann, wenn wir die Wohnungstür abgeschlossen haben, unser Kind im Hausflur ankleiden. Manchmal möchten die Kinder auch erst testen, ob es wirklich draußen so kalt ist, wie wir Eltern sagen. Dann könnte man kurz ohne Jacke oder Schuhe vor die Tür gehen, das Kind die Temperatur fühlen lassen und im Anschluss drinnen die Sachen anziehen. In gut 90% der Fälle kann man so die Verweigerungshaltung der Kinder auflösen und schafft es, dass sie sich anziehen oder anziehen lassen.

Wann das selbstständige Anziehen zu viel verlangt ist

Manchmal kann man nachmittags, wenn alle ihre Kinder aus der Kita abholen, Eltern beobachten, die dort in der Garderobe darauf bestehen, dass ihr Kind sich Jacke und Schuhen selbst anzieht, obwohl dieses durch Schreien oder Weinen signalisiert, dass es das gerade nicht will oder kann. Es ist natürlich verständlich, dass Eltern ihre Kinder zur Selbstständigkeit anleiten wollen und auch nicht ständig Lust haben, ihrem Kind bei etwas zu helfen, das es eigentlich schon kann. Aber in dieser speziellen Situation ist es oft zu viel von Kindern verlangt, sich selbst anzuziehen. Denn sie haben bereits einen stressigen Kita-Tag hinter sich, manche waren bis zu acht Stunden dort. Alles, was sie jetzt noch wollen und können, ist in die Arme ihrer geliebten Eltern zu fallen und zu kuscheln. Das tun sie nicht ohne Grund – durch den Körperkontakt wird das Glückshormon Oxytocin ausgeschüttet, das der beste und wirksamste Gegenspieler inneren Stresses ist! Unsere Kinder wollen also gern von ihren Mamas und Papas angezogen werden, weil sie dadurch ihr inneres Gleichgewicht wiederherstellen. Wenn das nicht kompetent und selbstständig ist!

Danielle Graf und Katja Seide
“Das gewünschteste Wunschkind aller Zeiten treibt mich in den Wahnsinn – Der entspannte Weg durch Trotzphasen”

ISBN 978-3-407-86422-2
14,95 €
erhältlich beim Beltz Verlag


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