Buch-Tipp: „Das gewünschteste Wunschkind aller Zeiten treibt mich in den Wahnsinn“

Alle stillen sich irgendwann ab, schlafen irgendwann im eigenen Bett und ziehen sich irgendwann auch selbstständig an. Wenn wir unseren Kindern morgens beim Anziehen helfen, dann lassen wir sie damit noch ein bisschen Körperkontakt und Liebe tanken und zeigen ihnen, wie freundliches Miteinander funktioniert. Nämlich nicht mit Druck und Drohungen, sondern indem man selbst mit anpackt, um das gemeinsame »Projekt« zum Gelingen zu bringen. Wir leben Kooperation vor.

2. Kleidung auf die Heizung legen

Bei meinen eigenen Kindern stellte ich fest, dass ihr Unwille, sich morgens zügig anzuziehen, vor allem darin begründet war, dass sie nicht aus ihrem kuschelig warmen Schlafanzug in die kühlen
Klamotten steigen wollen. Den Durchbruch brachte bei uns, die Anziehsachen einen Moment auf die Heizung im Bad zu legen und vorzuwärmen. Positiver Nebeneffekt der Heizungsvariante ist, dass sich die Kinder relativ zügig anziehen müssen, wenn sie wollen, dass die Kleidungsstücke noch schön warm sind.

3. Eine Anziehstraße auf den Boden legen

Es gibt Kinder, die mit der Logistik des Anziehens überfordert sind. Für diese eignet sich der Trick, die Anziehsachen wie eine Straße vom Bett aus zum Bad auf dem Fußboden auszulegen. Wir legen also als Erstes die Unterhose vor das Bett des Kindes. Einen Schritt weiter das Hemd. Noch ein paar Schritte weiter den Pullover. Dann die Strumpfhose/die Strümpfe. Dann die Hose. Das Kind zieht sich noch im Bett den Schlafanzug aus und geht dann von Station zu Station und stülpt sich ein Kleidungsstück nach dem anderen über. Ist es fertig angezogen, müsste es im Bad angekommen sein.

4. Auf die Vorlieben des Kindes achten

Meine Tochter Helene lässt sich gern beim Anziehen helfen – für sie bedeutet meine Hilfe auch meine Aufmerksamkeit und Liebe. Trotzdem hatten wir morgens häufig Stress miteinander, weil sie endlos lange brauchte, um sich ihre Unterwäsche aus ihrer Schublade auszusuchen. (…) Da ich morgens drei Kinder zur Kita fertigmachen muss, regte mich diese Zeitverzögerung immer wieder auf. Eines Tages kaufte ich ihr dringend benötigte neue Unterwäsche: Es waren ein Pack mit zwei Hemden und ein Pack mit drei Unterhosen. Voller Freude legte Helene jeweils ein passendes Hemd und eine Unterhose als Set zusammen. Den übrigen Slip ohne passendes Oberteil drückte sie mir in die Hand. »Den brauche ich nicht, der hat kein Hemd.« Plötzlich fiel es mir wie Schuppen von den Augen! Meine Tochter, die sehr ordnungsliebend ist, hatte morgens Schwierigkeiten, die Unterwäsche rauszusuchen, weil sie aus ihrer Sicht nichts fand, das richtig zusammenpasste! Ich räumte Helenes Unterwäschefach also um: Nun lagen immer ein passendes Hemd und eine Hose nebeneinander. Seit diesem Tag gab es nie wieder ein Problem mit dem Aussuchen der Unterwäsche. Glücklich nimmt sich Helene jeden Morgen das oberste Set vom Stapel und zieht dieses problemlos an.

5. Das Anziehen verschieben

Manchmal gibt es Tage, da ist den Kindern das Spielen einfach wichtiger als das Anziehen. Wir Eltern sollten das einfach akzeptieren und im Verlauf des Morgens immer mal wieder nachfragen, ob sie denn jetzt bereit zum Anziehen sind. Normalerweise findet sich immer ein passender Moment.


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