Stadtrandlichter: Einsam zwischen hetzenden Menschen

Ob sie wissen, wie es ist, wenn man sich allein zehn Jahre lang durch fremde Städte kämpfen musste? Auch wenn ich diese Erfahrungen natürlich niemals missen möchte, denn sie haben mich schließlich zu der Person gemacht, die ich jetzt bin. Außerdem würde ich heute wahrscheinlich meine Heimat gar nicht so sehr wertschätzen können, wenn ich diesen Weg nicht gegangen wäre. Wenn ich hier irgendwo hingehe denke ich: Es ist alles irgendwie noch immer fremd, auch nach mittlerweile drei Jahren. Es kann nie so vertraut werden wie früher, als ich noch zu Hause war. Nie.

Fahre ich in meine Heimat, bin ich einfach nur ich. Dort wo meine Familie ist. Dort wo meine Freunde sind, die ich von Kind auf kenne. Jeder Baum, jeder Stein, jede noch so kleine vertraute Ecke. Ich bin lockerer, losgelöster und zufriedener mit allem, aber auch mit mir selbst, wenn ich dort bin. Der Anblick des Hafens, der kleinen Geschäfte. Sie geben mir das Gefühl von Sicherheit und dass ich mich nicht verstellen muss. Dass ich nicht mehr kämpfen muss. Dass ich hierher gehöre.

Viele meiner alten Freunde, sind mittlerweile zum Teil mit ihren eigenen Familien auch wieder zurückgekehrt, trotz der wirtschaftlichen Situation. Sie haben ein Schlupfloch gefunden und können so gut leben. Ich bin auch bereits auf der Suche nach einer Möglichkeit.

Ich möchte so gerne abends von der Arbeit kommen und mich mit vertrauten Personen umgeben können, am Fluss spazieren gehen, Bekannte grüßen, die einem dabei über den Weg laufen. Es ist alles vertraut, egal wo man hinblickt. Ich möchte, dass meine Kinder auch so aufwachsen: friedlich und behütet. Am See baden im Sommer, die Natur erleben, mit dem Boot rausfahren, Nachbarn und Freunde, die einfach so vorbeikommen, einen auf der Straße grüßen. Ich möchte meinen Kindern vermitteln, dass es eigentlich nur darauf ankommt, dass man glücklich ist und Geld einem am Ende gar nichts gibt. Dort sein, wo innere Werte auch wirklich noch etwas wert sind und nicht nur die Fassade, die man nach außen hin gibt.

Wie gerne, würde ich das wieder fühlen, einfach angekommen zu sein. Worauf warte ich eigentlich noch? Eigentlich kenne ich die Antwort doch längst.

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