Sie war dann mal weg …

Wie soll es mit uns weitergehen?

Eines Abends lag er neben mir und fragte mich, wie es nach dieser Reise mit uns weitergehen sollte? Ich war so überrascht, dass er sich Gedanken darüber machte, dass ich vielleicht nicht die richtige Antwort hatte. Ich sagte ihm: Wir werden sehen. Wenn wir uns vermissen, sehen wir uns im Alltag wieder und finden eine Lösung für unsere Distanz von 800 Kilometern im echten Leben. Und wenn es eben nur für hier gut war, dann hatten wir eine schöne Zeit und behalten sie in guter Erinnerung.

Ich hätte das nicht sagen dürfen, denn ich war längst verliebter, als ich es in meinem ganzen Leben je gewesen war. Ich wäre für ihn sofort ans andere Ende von Deutschland gezogen, wenn’s sein müsste, auch ans andere Ende der Welt. Aber ich konnte schlecht sagen: „Ich liebe dich.“

So kam es, dass er mich am nächsten Tag verließ … Nicht wortlos, aber es war ein Schlag ins Gesicht für mich. Er sei nicht hier, weil er Sex oder eine Beziehung suche, er müsse sich mit sich selbst beschäftigen und seit wir dieses „Wir“ hätten, dächte er nur noch über mich nach.

Ich hatte mich nicht gefunden. Nur die Liebe

Ich hatte keine Worte, ich war tief verletzt, verstand aber genau, was er meinte und hätte ihn nie aufgehalten. So kam es, dass ich ohne die Gruppe, mit der wir mittlerweile unterwegs waren, bis ans Ende ging, mit gebrochenem Herzen, aber voller Liebe für ihn.

Wenn wir uns wiedersahen, war es seltsam zwischen uns und das, obwohl wir uns so gut kannten … Die Liebe war noch da, aber er hatte sich verboten, sie zuzulassen. Die letzten Tage verbrachten wir wieder in der Gruppe. Ich hatte bis zum Tag der Rückreise gehofft, er würde seine Meinung ändern … Tat er aber nicht. Und so stieg ich in den Flieger zurück in mein altes Leben – ohne mich selbst gefunden zu haben. Nur die Liebe –  und aus der war nichts geworden.


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